BP:
 

05.05.2021

BMBF stärkt Wissenschaftskarrieren von Frauen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stärkt Chancengerechtigkeit und Vielfalt in Bildung, Wissenschaft und Forschung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf weiblichen Wissenschaftskarrieren bis in die Spitzenpositionen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

BMBF stärkt Wissenschaftskarrieren von Frauen

Die Hamburger Infektiologin Marylyn Addo weiß, wie schwer es für Mädchen ist, sich durchzusetzen, wenn sie keine Rollenvorbilder haben. Die Oberärztin hat erst anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft einen Impulsvortrag zum Thema „One Voice Does Not Fit All”: Die Diversität der evidenzbasierten Wissenschaftskommunikation während der Corona-Pandemiegehalten. Addo ist auch Leiterin der Sektion Infektiologie am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) und wurde in den vergangenen Monaten insbesondere als eher seltene weibliche Stimme zur Einschätzung der Infektionslage der Corona-Pandemie bekannt.

„Weibliche Rollenvorbilder sind notwendig, um junge Mädchen und aufstrebende Wissenschaftlerinnen zu stärken, ihre Berufswünsche zu verwirklichen“, fordert Addo. Sie plädiert daher dafür, Sichtbarkeit von weiblichen Rollenvorbildern und eine stärkere Integration von Vielfaltsaspekten in der Wissenschaft und Forschung deutlich voranzutreiben. Damit gehe einher, Frauen in der Wissenschaft und in Führungspositionen mehr und sichtbarer in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Insbesondere in der anhaltenden Corona-Pandemie kamen zunächst fast ausschließlich männliche Experten in der Berichterstattung zu Wort.

Addo zeigt hierzu unter anderem den Widerspruch zwischen der Anzahl vorhandener Expertinnen und den in den Medien vertretenen Expertinnen auf. Sie fordert demnach eine Veränderung zugunsten einer größeren Sichtbarkeit von Frauen.

Nicht nur der Virologin ist das ein Anliegen. Viele weitere hochrangige Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland sprechen sich für eine größere Sichtbarkeit von Frauen aus. Und sie gehen mit ihrem Anliegen noch weiter. Sie fordern einen generellen Kulturwandel in Wissenschaft, Forschung und Innovation. Auch Männer und die Politik müssten insgesamt in die Verantwortung genommen werden, nicht nur Frauen. Genau darum müssen Führungskräfte für das Thema gewonnen werden, um Gender und Vielfaltsperspektiven bei der alltäglichen Umsetzung mit in den Blick nehmen zu können und sie nachhaltig in Wissenschaft, Forschung und Innovation zu integrieren – ganz im Sinne des von Wissenschaftlerin Addo geforderten Kulturwandels.

Das BMBF unterstützt die Entwicklung hin zu einem nachhaltigen Kulturwandel mit dem neuen Förderschwerpunkt, „Innovative Frauen im Fokus“ (2020 bis 2026). Dafür werden immerhin 41 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt. Aber auch mit den bereits bestehenden Förderlinien wie dem Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder und der Förderlinie „Erfolg mit MINT – Neue Chancen für Frauen“ werden Frauen unterstützt

Chancengerechtigkeit zwischen Männern und Frauen zahlt sich dabei gleich auf mehrfache Weise aus: So haben Studien gezeigt, dass es nicht nur das Innovationspotenzial fördert, sondern ermöglicht auch die Vielfalt der Talente im Wissenschaftssystem auszuschöpfen.