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Berufsorientierung junger Frauen im Wandel

BIBB-Forschungsprojekt 3.4302

Berufsorientierung junger Frauen im Wandel
© BIBB
Hrsg. Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Autor/in Puhlmann, Angelika et al.
Schlagwort Studie
Erscheinungs­jahr 2011

Das Forschungsprojekt untersucht, inwieweit traditionelle und moderne geschlechtstypisierende Muster in der Berufsorientierung junger Frauen und junger Männer selbst und in Materialien zur Berufsorientierung junger Menschen eine Rolle spielen. Wesentlicher Projektbestandteil war eine Auszubildendenbefragung.

Die gesellschaftliche Debatte um die Berufsorientierung junger Frauen hebt ganz wesentlich auf Differenzen ab und drängt dadurch Veränderungen bei den individuellen Berufsorientierungsprozessen junger Frauen und bei den institutionellen Berufsorientierungsangeboten in den Hintergrund. Es sind dies die Differenz zwischen den gestiegenen Bildungsabschlüssen junger Frauen und ihrem anhaltend engen Berufswahlspektrum, die Differenz zwischen den vielfältigen Optionen für junge Frauen, gerade auch in gewerblich-technischen und MINT-Berufen, und ihrer mehrheitlichen Präferenz für personenbezogene Dienstleistungs- und Büroberufe sowie die Differenz zwischen weiblichen und männlichen Berufsinteressen und Ausbildungspräferenzen." Vor diesem Hintergrund untersuchte das Forschungsprojekt, inwieweit traditionelle und moderne geschlechtstypisierende Muster in der Berufsorientierung junger Frauen und junger Männer selbst und in Materialien zur Berufsorientierung junger Menschen eine Rolle spielen. Wesentlicher Projektbestandteil war eine Auszubildendenbefragung (insgesamt 429 Interviews, verteilt auf 218 männliche und 211 weiblichen Auszubildende). Für die Befragung waren zwei Berufe mit traditionell sehr starker weiblicher bzw. männlicher Charakterisierung (Medizinische/r Fachangestellte/r; Kfz-Mechatroniker/in) und zwei Berufe mit eher geschlechtsneutralem Charakter (Informatik-Kaufleute/IT-Systemkaufleute; Kaufleute im Einzelhandel) ausgewählt worden. Im ersten Interviewblock ging es darum, eine freie biographische Erzählung über den Berufsorientierungsprozess und die Entscheidung für den Ausbildungsberuf zu initiieren. Im zweiten Block standen die Fragen im Mittelpunkt, welchen Einfluss bestimmte Personen auf die Berufsorientierung hatten, was den Befragten bei der Berufswahl wichtig war und welche Medien und Informationsquellen zur Berufsorientierung sie kennen, benutzt haben und wie sie diese bewerten. Der dritte Block beinhaltete offene Fragen nach der Präsenz und Bedeutung, die das Thema Männer/Frauen im Prozess der Berufsorientierung im sozialen Umfeld und für die Befragten selbst hatte.