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21.01.2019

MINT-Fächer: Gesellschaftlichen Nutzen statt Kenntnisse in den Vordergrund rücken

Kinder, insbesondere Mädchen, interessieren sich eher für Informatik, wenn der gesellschaftliche Nutzen der Lerninhalte im Vordergrund steht und nicht das Wissen an sich oder damit verbundene Karrieremöglichkeiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie aus den USA.

Mädchen vor Bildschirmen im Heinz Nixdorf MuseumsForum

Obwohl viele US-Schulen große Anstrengungen unternehmen, Schülerinnen und Schüler vom MINT-Unterricht zu überzeugen, halten sich insbesondere Mädchen bei der Wahl von Informatikkursen zurück. Eine neue Studie legt nahe, dass dies mit dem Fokus auf Robotik und Programmiersprachen wie Python, Java und C++ zusammenhängt.

Die vom Unternehmen Couragion durchgeführte, von der Oracle Academy finanzierte und auf Daten von 3.612 US-Schülerinnen und -Schülern basierende Studie kommt zu Ergebnis, dass ein anderer Weg wesentlich erfolgsversprechender sein könnte.

Junge Menschen, so die Studie, denken bei Vorstellungen über die eigene berufliche Zukunft weniger an Kenntnisse, die sie benötigen könnten. Vielmehr interessiert sie, mit welchen Menschen und in welchem Umfeld sie arbeiten und welche Möglichkeiten sie haben werden, der Gesellschaft zu helfen. Oder anders ausgedrückt: sie stellen sich vor, was sie tun wollen, nicht, was sie wissen müssen, um beruflichen Erfolg zu haben.

Fragen wie „Willst du diese Woche eine Stunde mit Programmieren verbringen?“ könnten kaum Begeisterung für Informatik wecken. Zielführender seien laut der Studie Fragen wie: „Willst du es Menschen leichter machen, ihre Smartphones zu nutzen, um Recyclingbehälter in der Schule zu finden? Lasst uns in einem Team zusammenarbeiten und herausfinden, wie wir das machen können“. Kenntnisse und Fähigkeiten sollten in den Kontext des späteren Berufsalltags gestellt werden, um Kinder für Informatik zu begeistern.