27.11.2019
Herausragende journalistische Beiträge hinterfragen Rollenklischees
Elke Büdenbender, Schirmherrin der Initiative Klischeefrei, war in Hannover an der diesjährigen Verleihung des Juliane-Bartel-Medienpreises als Podiumsgast geladen. Die Auszeichnung gilt journalistischen Arbeiten, die eingefahrene Rollenbilder in Frage stellen.
Im Rahmen der Verleihung des Juliane-Bartel-Medienpreises am 26. November 2019 in Hannover hat Elke Büdenbender dazu aufgerufen, gegen die gängigen Geschlechterklischees anzukämpfen.
Die Schirmherrin der Initiative Klischeefrei und Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte im Gespräch mit Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann den Einsatz der in diesem Jahr ausgezeichneten Medienschaffenden: „Wir brauchen Preise wie den Juliane-Bartel-Medienpreis, weil wir gar nicht genug tun können, um auf die gängigen Geschlechterklischees aufmerksam zu machen und aufzuzeigen, wie falsch sie sind.“
Frauen könnten ebenso in technischen Berufen erfolgreich sein wie Männer in Pflegeberufen – es sei vorbildlich, wenn das in den Medien auch so dargestellt werde, sagte Büdenbender: „Die Auseinandersetzung mit der Gleichstellung von Mann und Frau und Rollenkonflikten der beiden Geschlechter in Radio-, Fernseh- und Onlinebeiträgen ist enorm wichtig, weil so die Probleme aufgezeigt und die Zuschauerinnen und Zuschauer wachgerüttelt werden, es wird Mut gemacht.“
Die Gleichstellungsministerin Niedersachsens, Dr. Carola Reimann, freute sich über die besondere Resonanz in diesem Jahr: „Wir haben 134 Einreichungen in den Kategorien Hörfunk und Fernsehen erhalten und noch einmal 30 Beiträge in der Online-Kategorie – bemerkenswert ist auch, dass die Qualität der Beiträge jedes Jahr ansteigt.“ Von den Siegerinnen und Sieger gehe eine Signalwirkung aus, so die Sozialministerin: „Medien haben einen großen Einfluss auf Rollenbilder. Wenn Frauen und Männer, Jungen und Mädchen in allen gesellschaftlichen Rollen gezeigt werden, bestimmt das die gesellschaftliche Wahrnehmung – die ausgezeichneten Journalistinnen und Journalisten machen positive Beispiels sichtbar!“
Einigkeit besteht in der Notwendigkeit, das Denken in Geschlechterklischees abzulegen: „Traut Euch! Findet Eure eigenen Talente!“, lautet der Appell von Elke Büdenbender an die Mädchen und Jungen im Rahmen ihrer Initiative, die eine klischeefreie Berufswahl unterstützen will.
Hintergrund
Mit dem renommierten Juliane-Bartel-Preis würdigt das Land gemeinsam mit dem NDR und der Landesmedienanstalt Autorinnen und Autoren, die in ihren Fernseh-, Hörfunk- und Online-Beträgen auf ernste oder unterhaltsame Weise die Gleichstellung von Frauen und Männern thematisieren und dabei Rollenkonflikte oder Diskriminierungen sichtbar machen. Insgesamt 164 Medienschaffende aus dem gesamten deutschsprachigen Raum bewarben sich um den renommierten Medienpreis, der bereits seit 2001 verliehen wird. Er ist nach der Journalistin Juliane Bartel (1945–1998) benannt, die als gradlinige, kritische sowie humorvolle Person für einen fairen und glaubwürdigen Journalismus steht.
Quelle: Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung vom 26.11.2019