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29.06.2020

Mehr als 250 Partnerorganisationen unterstützen klischeefreie Berufs- und Studienwahl

Breites gesellschaftliches Bündnis | Partnerorganisationen aus allen Bereichen

Eine klischeefreie Berufs- und Studienwahl setzt auf Vielfalt in Bildung, Ausbildung und Beruf. Vielfältig sind auch die Partnerorganisationen der Initiative Klischeefrei. Mittlerweile engagieren sich über 250 Organisationen für mehr Klischeefreiheit! Wir stellen drei von ihnen vor.

Ein junger Mann und eine junge Frau halten ein Schild mit dem Klischeefrei-Logo und deuten darauf.
Logo Schüßler-Plan

Schüßler-Plan

Groß Denken gehört bei Schüßler-Plan zum Geschäft. Mehr als 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 20 Bürostandorten planen und realisieren Brücken, Tunnel, Straßen- und Schienenwege, Hochhäuser, Flughäfen und Bahnhöfe. Hinter diesen Großprojekten steckt die Leistung von Ingenieurinnen und Ingenieuren, klassischerweise ein Berufsfeld mit einem hohen Männeranteil. „Dass immer mehr Frauen Bauingenieurwesen studieren, sehen wir als moderner Arbeitgeber natürlich sehr gerne und unterstützen dies auch“, sagt Christina Zimmermann, M.Sc., Geschäftsführende Gesellschafterin von Schüßler-Plan. „Unser Frauenanteil liegt seit ein paar Jahren beständig bei über 40 Prozent.“ Frauen sitzen bei Schüßler-Plan auch in der Geschäftsführung: Neben Christina Zimmermann gehört auch Dipl. Ing. Nina Baden-Wassmann zur Führungsriege. Im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche ist der Frauenanteil bei Schüßler-Plan überdurchschnittlich hoch.

Dafür tut das Unternehmen auch etwas. Schüßler-Plan beteiligt sich am Girls’Day, um Mädchen über Ingenieurberufe zu informieren und „die Menschen dahinter kennenzulernen“, wie Christina Zimmermann es ausdrückt. Außerdem bietet es Praktikumsplätze schon für Schülerinnen und Schüler sowie für Studierende an und beschäftigt Werkstudierende. Dass das Unternehmen Frauen gezielt im Blick hat, wird auch im Bildmaterial der Unternehmenswebsite sichtbar, wo explizit Frauen in Ingenieurberufen abgebildet werden.

Gesellschaftlichen Einsatz zeigt Schüßler-Plan an Universitäten: Das Unternehmen vergibt seit 1995 zusammen mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen den Schüßler-Preis. Mit ihm werden Studierende ausgezeichnet, die sowohl fachlich hervorragende Leistungen erbringen als auch überzeugende menschliche Qualitäten mitbringen. Knapp die Hälfte der bisherigen Preise ging an Frauen.

Logo Spreesprotten e.V.

Kindertagesstätte „Spreesprotten e.V.“

Die Kindertagesstätte „Spreesprotten e.V.“ lebt Klischeefreiheit gleich in mehrfacher Hinsicht: Die Kita ist integrativ: es gibt Kinder mit Behinderung und Förderbedarfen. Ausgebildete Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger kümmern sich um sie. Ein Drittel der pädagogischen Fachkräfte in der Kita sind männlich.  Und die pädagogische Haltung ist klischeefrei im besten Sinne: Rollenklischees spielen im Alltag keine Rolle, für alle Kinder ist alles möglich.

„Wir akzeptieren jedes Geschlecht“, sagt Gründerin und Leiterin Gabriele Batliner. „In unserem Alltag ist die Kategorie „Geschlecht“ gar kein Thema, alle dürfen alles. Wichtig ist uns, dass die Kinder spielerisch mit Geschlecht umgehen und sich ausprobieren können. Dazu gehört auch, dass zum Beispiel Mädchen eine intensive Rosa-und-Glitzerphase durchleben dürfen. Wir wollen solche Extreme nicht unterbinden, sondern setzen auf uns als Vorbilder im Alltag. Wir müssen Klischeefreiheit vorleben, nicht pädagogisch aufgesetzt reagieren. Irgendwann sind die Kinder damit durch,“ so Gabriele Batliner weiter. Diese grundsätzliche Haltung reflektiert das Team regelmäßig gemeinsam und schult sie auf Fortbildungen.

Getragen wird diese offene Einstellung von der Orientierung an den pädagogischen Konzepten Emmi Picklers, Maria Montessoris und Jesper Juuls – und vom Standort in Berlin-Kreuzberg, wo viele Eltern ihre Kinder bewusst klischeefrei erziehen wollen und dies auch von ihrer Kindertagesstätte einfordern.

Der „Spreesprotten e.V.“ engagiert sich darüber hinaus schon seit vielen Jahren dafür, mehr Männer für den Beruf des Erziehers zu begeistern und waren bzw. sind beim Bundesprogramm Lernort Praxis (Schwerpunkt Diversität in Teams, 2013-2016) und beim Bundesmodellprogramm „Chance Quereinstieg“ dabei. Auch am Boys’Day beteiligt sich der Verein und bietet Plätze für ein Freiwilliges Soziales Jahr an. „Einige unserer ehemaligen FSJler arbeiten heute bei uns als Erzieher“, freut sich Gabriele Batliner. „Wenn junge Männer diesen spannenden Beruf einmal im Alltag kennengelernt haben, bleiben sie oft dabei.“

Logo Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)

Das DLR ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Dies sind jedoch nicht die einzigen Themen, mit denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, wie der Name vielleicht suggeriert. Das DLR betreibt auch Forschung und Entwicklung in den Bereichen Energie und Verkehr, Sicherheit und Digitalisierung. Es ist auf 27 Standorte in ganz Deutschland verteilt, umfasst 51 Institute und Einrichtungen und 150 sogenannte Großforschungsanlagen. Darüber hinaus unterhält das DLR Büros in Brüssel, Paris, Tokio und Washington D.C. Die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtstrategie und die Projektträgerschaft zur Forschungsförderung bilden weitere zwei Säulen der Organisation.

Dem DLR ist es ein Anliegen, immer mehr Frauen für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. „Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit sind schon seit vielen Jahren zentrale Bestandteile der DLR-Personalpolitik und mit vielfältigen Maßnahmen unterfüttert“, sagt Patricia Femppel, im DLR für das Diverstiy Management verantwortlich. „Wir sind davon überzeugt, dass gemischte Teams innovativer und kreativer sind. Dies ist insbesondere für Forschungsvorhaben von immenser Bedeutung.“

Das DLR ist sehr aktiv in der Berufs- und Studienorientierung. „Zum Beispiel können Schulklassen die Schülerlabore des DLR, die „DLR_School_Labs“, besuchen und selbst Experimente durchführen. Das Jugendportal „DLR_next“ lädt Kinder und Jugendliche ein, die Welt der Forschung zu entdecken“, erklärt Patricia Femppel die Bandbreite der Aktivitäten. „Das DLR beteiligt sich darüber hinaus seit vielen Jahren an Aktionen wie dem Girls'Day, Jugend forscht oder dem Maus Türöffner-Tag, bietet Praktikumsplätze schon für Schülerinnen und Schüler und natürlich für Studierende an und betreut Abschluss- und Doktorandenarbeiten.“

In der Öffentlichkeitsarbeit achtet das DLR insbesondere auf eine gezielte Ansprache von Mädchen und Frauen bzw. eine ausgewogene Bildsprache bei der Bewerbung der einzelnen Angebote.