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4. Fachtagung: „Unsere Chance: klischeefrei mehr Fachkräfte!“

„‚Ich habe viel mehr Möglichkeiten, als ich dachte‘ – Chancen, Mädchen, E-Technik“
Dr. phil. Maya Götz, Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) beim Bayerischen Rundfunk und des PRIX JEUNESSE INTERNATIONAL

„‚Ich habe viel mehr Möglichkeiten, als ich dachte‘ – Chancen, Mädchen, E-Technik“

Vortrag | 13.00 Uhr | Raum tbd

„Ein Beruf, in dem Technik erfunden und eingesetzt wird, ist für Mädchen nicht interessant!“ 

Sechs von zehn Jugendlichen vor dem Abitur lehnen die Aussage ab, 30 Prozent von ihnen sogar vehement. Geschlechterklischees in der Berufswahl, so die Vorstellung der Jugendlichen, sind schon längst überholt. Leider sieht die Realität anders aus. Eine Repräsentativstudie des IZI zeigt: Mädchen drängt es in die sozialen Bereiche, Gesundheit und Medizin, Jungen in Informatik, Technik und IT.

Einen der geringsten Frauenanteile hat der Studiengang der Elektrotechnik, also die Studienrichtung für Ingenieur*innen, die für die Energiewende, Industrie 4.0, E-Mobilität etc. dringend gebraucht werden. Selbst mit besten Noten in Mathematik und Physik können sich Mädchen hier keine berufliche Zukunft vorstellen. Dabei wären die Berufsaussichten so gut wie nie, denn den jährlich ca. 20.000 offenen Stellen für Elektroingenieur*innen stehen nur rund 8.000 Studienabsolvent*innen gegenüber.

In der bisher wohl größten Studienreihe zum „Image des Studiums der Elektrotechnik“ wurden in Fallstudien und auf repräsentativem Niveau Mädchen und Jungen befragt, wie sie zu ihren Berufswünschen kommen und welche Erfahrungen sie zum Beispiel mit dem Girls’Day und Boys’Day gemacht haben. Die Ergebnisse zeigen, welche stereotypen Vorstellungen Jugendliche von einem Studium der E-Technik abhalten und insbesondere Mädchen verschrecken.

Die Studienreihe zeigt aber auch getestete Lösungsansätze auf, wie durch neue Bilder von Teams, die die Zukunft gestalten und gezielt ausgerichtete Girls’Days Klischees unterlaufen und Horizonte eröffnet werden können. Auf der diesjährigen vierten Klischeefrei-Fachtagung werden die Ergebnisse der Studienreihe zum ersten Mal öffentlich präsentiert.


Dr. Maya Götz, Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen

Maya Götz, Dr. phil. ist Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) beim Bayerischen Rundfunk und des PRIX JEUNESSE INTERNATIONAL. Sie schloss ihr Studium an der PH Kiel mit dem Staatsexamen für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen und der Magistra der Pädagogik ab und promovierte 1998 an der Gesamthochschule Kassel mit der Dissertation „Mädchen und Fernsehen“. Ihr Hauptarbeitsfeld: Forschung im Bereich „Kinder/Jugendliche und Fernsehen” mit internationaler und geschlechtersensibler Perspektive. Maya Götz leitete über 200 empirische Studien unter anderem zu Castingshows, Lernen mit dem Fernsehen, Fernsehfiguren und Identitätsarbeit, Selbstinszenierung von Mädchen auf Instagram und betreut pädagogisch die Medienkompetenzplattform von ARD, ZDF und Deutschlandradio SogehtMEDIEN. Sie veröffentlichte bisher über 250 wissenschaftliche Artikel, 20 Bücher und ist weltweit in Fortbildungen für Kinderfernsehredaktionen tätig. Sie ist verheiratet und lebt mit drei Töchtern, zwei leiblichen und eine Pflegetochter, 14, 17 und 17 Jahre alt.

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