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Denken in Kisten

(Unterrichts-)Methode

Denken in Kisten
© Portal Intersektionalität
Hrsg. GLADT e. V.
Schlagwort Praxis-/Unterrichtsmaterial
Erscheinungs­jahr 2012

Bei dieser Übung geht es um Geschlechterrollen und gesellschaftliche Anforderungen im Zusammenhang mit „Geschlecht“. Sie schafft einen Raum, um über Geschlechter-Konstruktionen zu sprechen.
Ziele sind Selbstreflexion und das Aufbrechen von Geschlechterrollen.

Dauer
min. 45 Minuten, je nach Zahl der Teilnehmenden und Intensität

Autor*in/Organisation
Diese Methode ist von GLADT e.V. im Projekt „HeJ – Handreichungen für emanzipatorische Jungenarbeit“ entwickelt worden. Sie kann frei eingesetzt, weiterentwickelt und weiterempfohlen werden.

Zielgruppe
Alle Altersgruppen

Material 
Zwei Umzugskartons, Faserstifte, Papier, Kleber

Durchführungsschritte/ Instruktionen
Die Teilnehmer*innen werden nach Geschlecht in zwei Gruppen aufgeteilt. In der ersten Phase schreiben alle individuell auf ihr Blatt, was sie über das andere Geschlecht denken, dabei kann es sich ruhig auch um Vorurteile handeln. Die Teilnehmer*innen werden gebeten, ihre Blätter in den Gruppen-Karton zu stecken. Im Anschluss wird den Gruppen der jeweils von der anderen Gruppe gefüllte Karton übergeben. In der zweiten Phase werden die Anforderung an das „eigene“ Geschlecht auf den Karton geschrieben, der von der anderen Gruppe gekommen ist. Beispiel: „Weil ich ein Junge bin, soll/muss/darf ich...“ bzw. „Weil ich ein Mädchen bin...“ Zuletzt werden die Kartons innerhalb der Kleingruppen geöffnet. Die Bemerkungen der anderen Gruppen werden den Aussagen aus der eigenen Gruppe zugeordnet. (Die Blätter können auf den Karton geklebt oder gepinnt werden.)

Auswertungsfragen
Was war einfacher: Über die andere Gruppe zu sprechen oder über sich selbst?
Hat es Meinungsverschiedenheiten in der Gruppe gegeben?
Welche Aussagen von anderen über dich teilst du?
Hat dich etwas erstaunt?
Welche Aussagen findest du ungerecht?
Haben Aussagen über die andere Gruppe auf dich zugetroffen?

Tipp
Informieren Sie sich im Vorfeld über Transsexualität und Transidentität, um die Diskussion zu vertiefen. Vermeiden Sie, dass Jugendliche mit Trans*-Identität auch innerhalb ihrer Gruppe ausgegrenzt werden.

Wichtige Rahmenbedingungen
Gruppengröße mindestens zwölf Teilnehmer*innen. Zwei getrennte Räume, Anleitung durch zwei Personen!