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10.01.2019

„Die positiven Effekte von Klischeefreiheit bereichern unsere Schule“

Das Edith-Stein-Gymnasium Speyer engagiert sich für Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Dominik Weitzel, Öffentlichkeitsbeauftragter des staatlich anerkannten Mädchengymnasiums, spricht im Interview über Motivation und Ziele der Bildungseinrichtung.

Dominik Weitzel, Öffentlichkeitsbeauftragter Edith-Stein-Gymnasium Speyer

Herr Weitzel, könnten Sie Ihre Einrichtung bitte kurz vorstellen?

Das Edith-Stein-Gymnasium Speyer ist ein privates, staatlich anerkanntes Mädchengymnasium in katholischer Trägerschaft. Rund 600 Schülerinnen werden von etwa 55 Lehrkräften unterrichtet. Als christliche Schule liegt uns Toleranz und Mitmenschlichkeit am Herzen.

Neben unserem musischen Schwerpunkt liegt uns vor allen Dingen die Förderung von MINT-Begabung am Herzen. Wir begreifen uns als Starke-Mädchen-Schule, als ein Lernort, der Schülerinnen ermutigt, ihr ganzes Potenzial zu nutzen.

Was hat Sie motiviert, sich in der Initiative Klischeefrei zu engagieren?

Unsere Namenspatronin Edith Stein hat unmittelbar Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts erfahren. Trotz akademischer Exzellenz blieb ihr zeitlebens eine Hochschulkarriere verwehrt – weil sie eine Frau war.

Das ist auch heute noch der Ansporn unseres Engagements um Gleichberechtigung und Chancengleichheit. An unserer monoedukativen Schule beobachten wir bei unseren Schülerinnen eine sehr freie Fächerpräferenz, unabhängig von gängigen Geschlechterklischees: So können wir beispielsweise jedes Jahr Leistungskurse in allen MINT-Fächern bilden.

Die positiven Effekte von Klischeefreiheit bereichern unsere Schule.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Wir wollen uns dennoch nicht auf den positiven Effekten unserer Schulstruktur ausruhen. Künftig wollen wir vor allem dem Girls’Day mehr Raum geben, um Schülerinnen mit Berufsbildern abseits von Klischees vertraut zu machen.

Außerdem arbeiten wir mit dem Ada-Lovelace-Projekt des Landes Rheinland-Pfalz zusammen. Unser gemeinsames Anliegen ist es dabei, Schülerinnen den Kontakt zu weiblichen Vorbildern in den männlich dominierten MINT-Studienfächern zu ermöglichen.

Wir erhoffen uns durch die Unterstützung der „Initiative Klischeefrei“ neue Impulse für unsere Arbeit.