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23.04.2020

„In der Teilnahme der Schülerinnen und Schüler am Zukunftstag sehen wir viele Chancen“

Das Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt organisiert den Schulunterricht in hoher Qualität und achtet dabei auf klischeefreie Berufsorientierung. Marcella Mertig, hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte erklärt die Motivation, sich an der Initiative Klischeefrei zu beteiligen.

Marcella Mertig, Hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte, Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt

Frau Mertig, könnten Sie das Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt bitte kurz vorstellen?

Das Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt ist eine oberste Landesbehörde mit Sitz in der Landeshauptstadt Magdeburg. Die zentrale Aufgabe des Ministeriums für Bildung besteht darin, für alle Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt den Unterricht zu organisieren und inhaltlich in hoher Qualität zu gestalten.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Im Ministerium für Bildung werden auch Maßnahmen zur Berufsorientierung für alle Schülerinnen und Schüler entwickelt. Die Organisation und Durchführung des Girls'Day-Mädchen-Zukunftstages/Boys'Day-Jungen-Zukunftstages in Sachsen-Anhalt erfolgt ebenso federführend im Bildungsministerium. Am Zukunftstag geht es darum, dass Mädchen und Jungen Angebote wählen, die geeignet sind, das traditionelle, geschlechtsspezifisch geprägte Spektrum möglicher Berufe zu erweitern. Bildungsminister Marco Tullner hat die Schirmherrschaft für diesen Berufsorientierungstag übernommen. Jedes Jahr eröffnet er gemeinsam mit Vertretern der Industrie- und Handels- sowie der Handwerkskammer diesen speziellen Tag der Berufsorientierung in Unternehmen.

Folgerichtig möchte das Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt der Initiative Klischeefrei beitreten und deutlich machen, dass eine Berufs- und Studienwahl, die frei von Geschlechterstereotypen ist, unterstützt wird.

Klischeefrei bedeutet für uns: Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, in dem Beruf tätig zu sein, der ihm Freude bereitet – unabhängig von geschlechtsbezogenen Rollenbildern. Aus diesem Grund unterstützen wir eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Seit 2016 bin ich als Gleichstellungsbeauftragte für die Organisation des Zukunftstages im Land Sachsen-Anhalt zuständig. Ich sehe in der Teilnahme der Schülerinnen und Schüler am Zukunftstag viele Chancen. Immer noch gibt es Berufe, in denen nur sehr wenige Frauen bzw. nur sehr wenige Männer arbeiten. Oft sind dies aber Berufe, die abwechslungsreich sind und spannende Karrieremöglichkeiten bieten. Am Zukunftstag besteht die Möglichkeit, diese kennenzulernen.

Welche Erfolge haben Sie bisher mit Ihrer Arbeit erreicht?

Am Zukunftstag nehmen in Sachsen-Anhalt rund 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 10 teil. Damit erhalten jährlich ca. 20.000 junge Menschen Einblicke in verschiedene Berufsfelder.

Die Durchführung ist durch einen Runderlass des Ministeriums für Bildung verbindlich geregelt. Viele Unternehmen, die Handwerks- und die Industrie- und Handelskammern, die Arbeitsagenturen, die Kommunalen Gleichstellungbeauftragten in den Städten und Landkreisen, die Hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten in der Landesverwaltung sowie viele regionale Akteure unterstützen diesen Berufsorientierungstag aktiv.

Gefördert wird die Teilnahme der Lernenden auch durch einen Klassenwettbewerb, der von den Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt seit einigen Jahren ausgeschrieben wird.