24.01.2025
„Klischeefreiheit bedeutet, Kinder in ihrer Individualität zu respektieren und zu unterstützen“
Aarikon GeniusKind fördert Kinder und Jugendliche auf Basis ihrer Stärken und Interessen. Im Interview schildert Gründerin Dr. Ekaterina Morgenthaler, warum es sich lohnt, Muster zu durchbrechen.

Frau Morgenthaler, welchen Ansatz hat Aarikon GeniusKind – und welche Angebote gibt es?
„Aarikon GeniusKind steht für individuelle Begabtenförderung, die weit über konventionelle Bildungsansätze hinausgeht. Unser Ansatz ist ganzheitlich und praxisnah: Wir fördern Kinder und Jugendliche auf Basis ihrer Stärken und Interessen – und zwar unabhängig von sozialen, kulturellen oder geografischen Barrieren. Unser Ziel ist es, jedem Kind die Möglichkeit zu geben, sein Potenzial zu entfalten, ohne sich an vorgefertigte Schablonen anpassen zu müssen. Wir bieten ein breites Spektrum an Angeboten:
- Workshops und Kurse: Für Kinder und Jugendliche, die ihre Talente in den Bereichen Naturwissenschaften, Kunst, Sprachen, Technik und mehr entdecken und weiterentwickeln möchten.
- Elternberatung und Coaching: Wir unterstützen Eltern dabei, die Begabungen ihrer Kinder zu erkennen und gezielt zu fördern.
- AarikonMobil: Unser mobiles Programm bringt hochwertige Begabtenförderung in ländliche oder strukturschwache Regionen, wo solche Angebote oft fehlen.
- Zertifizierungen und Fortbildungen: Mit der AarikonAkademie professionalisieren wir Fachkräfte, sodass sie optimal auf die Bedürfnisse hochbegabter Kinder eingehen können.
Unsere Angebote richten sich an alle, die Förderung brauchen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialen Voraussetzungen.“
Warum ist für Sie Klischeefreiheit in der Bildung so wichtig?
„Klischeefreiheit ist für uns der Schlüssel zu echter Chancengleichheit. Kinder werden oft viel zu früh in gesellschaftliche Rollenbilder gedrängt: Mädchen sollen kreativ und sprachbegabt sein, Jungen eher mathematisch und technisch interessiert. Solche Klischees verbauen Talente und nehmen den Kindern die Möglichkeit, frei zu entscheiden, wer sie sein wollen.
Bei Aarikon GeniusKind durchbrechen wir diese Muster bewusst. Wir fördern Kinder in allen Bereichen, ohne Vorurteile oder Erwartungen. Ein Mädchen mit Interesse an Robotik oder ein Junge mit Leidenschaft für Literatur – bei uns ist das nicht außergewöhnlich, sondern normal. Klischeefreiheit bedeutet, Kinder in ihrer Individualität zu respektieren und zu unterstützen.“
Welchen Beitrag leisten Sie als Organisation zu einer (Arbeits-)Welt frei von Klischees bzw. was planen Sie
„Unser Beitrag beginnt in der Bildung. Wir sind überzeugt, dass klischeefreie Förderung die Grundlage für eine vielfältige und inklusive Gesellschaft sowie Arbeitswelt legt. Indem wir Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihre Stärken zu entdecken und unabhängig von gesellschaftlichen Rollenbildern weiterzuentwickeln, schaffen wir eine Basis für ein selbstbestimmtes Leben, das auf individuellen Talenten aufbaut.
Darüber hinaus nutzen wir gezielt Methoden-Sets der Initiative Klischeefrei, das klischeefreie Denken in unserer pädagogischen Arbeit verankern. Diese Ansätze setzen wir in unseren Kursen und Programmen aktiv um. Besonders wichtig ist uns auch die Einbindung der Eltern: Wir sensibilisieren sie für die Relevanz klischeefreier Erziehung und vermitteln ihnen Strategien, wie sie ihre Kinder unabhängig von stereotypen Erwartungen unterstützen können.
Unsere mediale Präsenz nutzen wir ebenfalls, um die Initiative Klischeefrei sichtbar zu machen und ihre Botschaft aktiv zu unterstützen. Wir geben diesem wichtigen Thema Raum auf unseren Plattformen und fördern die öffentliche Diskussion.
Ein weiterer Meilenstein ist die Planung eines Fachkongresses zum Thema „Hochbegabung ohne Klischees“, der Fachkräfte, Eltern und Bildungsinstitutionen zusammenbringen soll, um innovative Ansätze und Best Practices zu diskutieren. Außerdem möchten wir künftig auch Girls‘ und Boys‘ Days ausrichten, um Kindern frühzeitig zu zeigen, dass jede Berufswahl unabhängig von Geschlechterklischees möglich ist.
Mit diesen Maßnahmen möchten wir nicht nur zur Förderung von Begabungen beitragen, sondern uns aktiv einsetzen, eine klischeefreie Bildungs- und Arbeitswelt zu gestalten, die alle Talente gleichermaßen anerkennt und fördert.“