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10.09.2025

Berufsorientierungsprojekt „DiSenSu“ erhält Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Chancengleichheit

Auszeichnung für besonders wegweisende Berufsorientierung für Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte im Fach Chemie

Gerechte Chancen bei der Berufsorientierung in der Chemie schaffen, und zwar besonders für Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte – dieses Ziel verfolgt das Projekt „DiversitySensibler Support (DiSenSu)“. Dafür erhält es den Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Chancengleichheit 2025.

Berufsorientierungsprojekt „DiSenSu“ erhält Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Chancengleichheit
Das DiSenSu-Team (v.l.n.r.): Prof. Dr. Markus Prechtl, Dr. Ute Brinkmann, Dr. Ulla Stubbe, Tatjana Jesserich (zum Zeitpunkt des Projekts alle TU Darmstadt), Prof. Dr. Silvija Markic, Dr. Lilith Rüschenpöhler, Dr. Julian Küsel, Marina Zeller (zum Zeitpunkt des Projekts alle PH Ludwigsburg)

Mädchen entscheiden sich viel seltener für einen MINT-Beruf oder -Studium. Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte unterliegen häufig weiteren Benachteiligungen aufgrund ihrer Herkunft oder sozio-ökonomischen Situation. Diese Bildungsnachteile will das Projekt „DiSenSu" ausgleichen. Das Projekt wurde in einer Kooperation der TU Darmstadt mit der PH Ludwigsburg durchgeführt.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zeichnet das Projekt „DiSenSu“ nun mit dem Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Chancengleichheit in der Chemie aus. Der Preis wird am 1. Dezember im Rahmen der Jubiläumsfeier „25 Jahre Engagement für Chancengleichheit in der GDCh“ in München verliehen.

Die Auswahlkommission bewertete die Initiative als „äußerst fundiert, innovativ und nachhaltig" und zeigte sich insbesondere vom wissenschaftlichen Ansatz des Teams beeindruckt.

Das Verbundprojekt „DiSenSu“ der TU Darmstadt und der PH Ludwigsburg entwickelte ein gender- und diversitätssensibles Tool zur Berufsorientierung in der Chemie. Den Kern des Projekts bildeten mehrere hundert zeit- und personalintensive Einzelcoachings, die kleine Tests und Übungen beinhalteten. Ergänzt wurden die Coachings durch weitere Methoden wie beispielsweise Comics mit weiblichen Role Models, ein Kartenspiel zur Berufsorientierung sowie wissenschaftliche Publikationen und Vorträge auf Konferenzen.

Nach Projektabschluss stehen alle entwickelten Materialien und das evaluierte Tool weiterhin zur Verfügung und eine Dokumentation ermöglicht es anderen, das DiSenSu-Format selbstständig durchzuführen. Das Projekt fokussierte sich auf die Förderung von Chemieberufen und berufstypischen Fähigkeiten, unabhängig von der Schulform der Teilnehmenden.

Der mit 7500 Euro dotierte Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Chancengleichheit in der Chemie wird seit 2021  verliehen. Er ist nach der Politikerin und engagierten Liberalen Hildegard Hamm-Brücher benannt.