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„Diskriminierung bei der Vorauswahl von Bewerbungsschreiben unterbinden“

Die Plattform Azufi bringt Ausbildungsbetriebe und potenzielle Azubis zusammen – aber nicht irgendwie, sondern klischeefrei. Die Gründer Christoph Korb und Boris Haberl erklären im Interview, wie das funktioniert und warum sie die Initiative Klischeefrei unterstützen.

„Diskriminierung bei der Vorauswahl von Bewerbungsschreiben unterbinden“
Christoph Korb und Boris Haberl (v.l.)

Können Sie Ihre Organisation bitte kurz vorstellen?

Azufi ist eine innovative Vermittlungsplattform für Ausbildungsstellen, die den herkömmlichen Vermittlungsprozess auf den Kopf stellt. Auf Azufi bewerben sich nicht die Ausbildungssuchenden bei den Betrieben, sondern die Ausbildungsbetriebe bei den Schülerinnen und Schülern.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Aus unseren beruflichen Erfahrung als Lehrer an einem Kölner Berufskolleg haben wir gelernt, dass die gängigen Formen und Wege der Ausbildungsplatzsuche für unsere Schülerinnen und Schüler desorientieren und demotivierend sind. Also haben wir mit der Entwicklung unserer Plattform Azufi begonnen. 

Aufmerksam wurden wir auf Klischeefrei über das Internet. Uns war schnell klar, dass wir als Partner dazu gehören müssen. Von Berufswegen unterstützen und motivieren wir seit Jahren junge Schülerinnen dabei Elektrotechnikerinnen zu werden. Eine Domäne die auch an unserem Berufskolleg weitestgehend von Männern besetzt ist.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Mit Azufi haben wir ein System der Ausbildungsplatzvermittlung umgesetzt, das Diskriminierung bei der Vorauswahl von Bewerbungsschreiben unterbindet. Ausbildungsbetriebe erhalten vor dem ersten Kontakt keine Informationen über mögliche Diskriminierungsmerkmale. Die Vermittlung beginnt 100 Prozent klischeefrei.

Die Entwicklung von Azufi wird über eine Förderung der RheinEnergie-Stiftung finanziert und ist für alle Nutzerinnen und Nutzer kosten- und werbefrei.