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20.01.2025

Geschlechterklischees in den Medien verfestigen Ungleichheit von Frauen und Männern in Führungspositionen

Neue Studie des DIW Berlin erschienen

In der Privatwirtschaft sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Wie das DIW Berlin in einer Studie zeigt, liegt dies unter anderem daran, dass Medien Frauen in Führungspositionen oft stereotypisiert darstellen.

Geschlechterklischees in den Medien verfestigen Ungleichheit von Frauen und Männern in Führungspositionen

In unserer Gesellschaft gelten Frauen immer noch als weniger geeignet für hohe Führungspositionen – sowohl aus Sicht der Arbeitgebenden als auch aus ihrer eigenen Perspektive. Ein Grund hierfür sind die tief verwurzelten Geschlechterklischees, die Frauen und Männer unterschiedliche Eigenschaften und Fähigkeiten zuschreiben. Medien spielen bei der Verbreitung solcher Klischees eine wichtige Rolle.

Für die DIW-Studie wurden mehr als 48.000 Artikel über Frauen und Männer in hohen Führungspositionen aus drei überregionalen deutschen Tageszeitungen der Jahre 2010 bis 2022 ausgewertet.

Männer sind die Norm, Frauen die Abweichung

Frauen in hohen Führungspositionen werden in den Medien häufiger mit Familie und sozialem Engagement assoziiert, bei Männern hingegen geht es häufiger um deren Fachwissen und Kompetenzen im Beruf. In Berichten über Frauen in hohen Führungsrollen wird in der Regel auch ihr Geschlecht thematisiert, bei Männern hingegen nicht. Diese Vorgehensweise zeigt: männliche Vorstandsvorsitzende gelten als Norm, weibliche Vorstandsvorsitzende als Abweichung. Legt die Berichterstattung bei Frauen in Führungsrollen den Fokus stark auf den familiären und geschlechtlichen Kontext, geht dies bei gleicher Artikellänge auf Kosten von Informationen über ihre berufliche Eignung und Kompetenz sowie berufliche Erfolge.

Die Autorinnen der Studie schlussfolgern, dass eine stereotype Berichterstattung der Medien bestehende Ungleichheiten von Männern und Frauen in hohen Führungspositionen verfestigt.