02.09.2025
„Wir vermeiden typische Trigger für stereotype Vorschläge“
Der Karriere-Kapitän ist ein KI-basiertes Tool zur Berufsorientierung. Im Interview erzählt Gründer Tim Becker, wie er auf die Idee kam und wie der Karriere-Kapitän „klischeefrei“ navigieren kann.
Wie kam es zur Idee eines KI-basierten Berufswahltests?
Die Bildungs- und Berufswahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen, wird in Schulen aber oft unstrukturiert vorbereitet. Laut PISA 2022 fühlt sich nur die Hälfte der 15-Jährigen gut vorbereitet – deutlich unter dem OECD-Schnitt. Wir setzen genau hier an: mit Karriere-Kapitän: ein schnelles, intuitives Tool, das relevante Inspirationen liefert.
Wie stellen Sie sicher, dass der Karriere-Kapitän „klischeefrei“ agiert?
Wir fragen erst gar nicht nach Geschlecht, Herkunft oder sozioökonomischem Hintergrund – typischen Triggern für stereotype Vorschläge. Zudem nutzen wir nicht ein rohes Sprachmodell wie GPT von OpenAI, das auf dem gesamten Internet trainiert ist und Verzerrungen enthält. Stattdessen basiert der Karriere-Kapitän auf den klischeefrei aufbereiteten Berufstexten der BERUFENET-Datenbank der Bundesagentur für Arbeit.
An welcher Stelle ist der Karriere-Kapitän sinnvoll?
Am Beginn der Orientierung: Karriere-Kapitän will inspirieren, eröffnet neue Optionen und liefert Gesprächsstoff für den Berufsorientierungs-Unterricht und fürs Unterhaltungen zu Hause. Für die konkrete Auswahl von Ausbildungs- oder Studienplätzen braucht es danach eigene Recherche und Bewerbungen. Im Phasenmodell der Berufsorientierung nach Eberhard et al. (2019) deckt Karriere-Kapitän die Phase 1 „Orientieren & Erkunden“ ab – ideal für Jugendliche von 12–16 Jahren (Klassen 10–12).
Wir laden Lehrkräfte und Eltern ein, unsere kostenlosen Tools und Unterrichtsmaterialien zu nutzen. Ergänzend bieten wir professionelle, kostenpflichtige Module für Schulen und Partner an - für eine faire, inspirierende und klischeefreie Berufsorientierung.