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26.11.2020

Neue Studie: Geschlechterunterschiede im Digitalen Leben

Wie ist die digitale Teilhabe von Männern und Frauen in verschiedenen Lebensbereichen ausgestaltet? Das beleuchtet eine neue Sonderstudie unserer Partnerorganisation Intitiative D21 „Digitales Leben – Geschlechterunterschiede und Rollenbilder im Privaten, Beruflichen und im Zwischenmenschlichen“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Neue Studie: Geschlechterunterschiede im Digitalen Leben

Die Studie „Digitales Leben – Geschlechterunterschiede und Rollenbilder im Privaten, Beruflichen und im Zwischenmenschlichen“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft beleuchtet, wie die digitale Teilhabe von Männern und Frauen in verschiedenen Lebensbereichen ausgestaltet ist. Sie fragt ExpertInnen aus verschiedensten Bereichen nach möglichen Gründen für Geschlechterunterschiede und erklärt anhand von Sekundärstudien, warum gerade stereotype Geschlechterrollenbilder einer gerechten Teilhabe im Weg stehen.

Zentrale Ergebnisse

  • Homeoffice wird deutlich häufiger von Männern genutzt – vor allem, wenn Kinder im Haushalt leben. 21 Prozent der berufstätigen Männer nutzen Homeoffice, aber nur 9 Prozent der erwerbstätigen Frauen. Bei Berufstätigen mit Kindern im Haushalt steigt nur der Anteil der Männer an (auf 26 Prozent), bei Frauen bleibt der Anteil der Nutzerinnen von Homeoffice nahezu gleich (10 Prozent).
  • Frauen sehen weniger Vorteile im Berufsleben durch Digitalisierung. ArbeitgeberInnen fördern für Väter wie Mütter gleichermaßen die Vereinbarkeit, jedoch erleben Väter die Vorteile für Lebens- und Arbeitsqualität deutlich stärker. Obwohl Frauen mit hoher Schulbildung die Chancen der Digitalisierung zunehmend für sich sehen, scheinen gerade Mütter diese (noch) nicht für sich nutzen zu können.
  • Frauen bewegen sich vorsichtig in sozialen Netzwerken, sind eher in moderierten Foren als offenen Plattformen aktiv. Sie sind auch tendenziell vorsichtiger mit persönlichen Daten. Möglichkeiten des gesellschaftlichen und politischen Engagements durch soziale Medien sehen vor allem junge Männer, aber auch die Hälfte der jungen und der hochgebildeten Frauen. Gleichzeitig berichten Frauen häufiger als Männer, dass sie Anfeindungen im Netz belasten. Sexualisierte Drohungen oder Erniedrigungen sind für viele Frauen im Netz Grund für Zurückhaltung und Vermeidung.

Methodik

Die Auswertungen beruhen auf dem Fragebogen des D21-Digital-Index 2019/2020. Um mit den aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten, wird dieser jährlich im Partnerkreis überarbeitet und modifiziert. Ergänzt wird die Sonderauswertung des D21-Digital-Index durch Sekundärstudien und ExpertInnen-Interviews.