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09.03.2021

„Wir müssen Talente fördern, nicht Klischees.“

Bundesarbeitsminister Heil eröffnet gut besuchte Online-Konferenz der Initiative Klischeefrei

Mit rund 850 Teilnehmenden verzeichnete die 3. Fachtagung der Initiative Klischeefrei einen großen Erfolg. Die Online-Konferenz stand unter dem Motto „Tschüss Klischees, hallo Talente!“. Jugendliche tauschten sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik, den Bildungsinstitutionen und der Wirtschaft über Chancen und Hürden auf dem Weg zu einer Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees aus. Am Nachmittag bildeten fünf Foren das breite Themenspektrum der Initiative ab und vermittelten methodisches und praktisches Know-how.

„Wir müssen Talente fördern, nicht Klischees.“

Eröffnet wurde die Fachtagung durch den Gastgeber Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der die Bedeutung von Rollenvorbildern und Talentförderung betonte: 

 „Kinder und Jugendliche brauchen Träume – auch im Hinblick auf ihren späteren Beruf. Ob sie nun Feuerwehrfrau, Rennfahrerin, Kindergärtner oder Tierarzt werden wollen: Sie brauchen die Chance, diese Träume zu leben, ohne über Geschlechter-Klischees zu stolpern. Da helfen Ermutigung und klischeefreie Beratung, aber auch Rollenvorbilder. Schon im 19. Jahrhundert programmierte die Britin Ada Lovelace zum Beispiel erste Vorfahren der Computer. Wir müssen Talente fördern, nicht Klischees.“

Auch Schirmherrin Elke Büdenbender begrüßte zu Beginn die rund 850 Teilnehmenden, die junge Menschen in ganz verschiedenen Arbeitskontexten begleiten und auf dem Weg zu einer klischeefreien Berufs- und Studienwahl unterstützen. Gerade jetzt sei der enge Austausch mit den jungen Menschen wichtig, aber in Pandemiezeiten auch mit besonderen Herausforderungen verbunden.  

„Die Pandemie ist vor allem für Kinder und Jugendliche eine besonders schwere Zeit. Der Lockdown macht ihnen in vieler Hinsicht zu schaffen: kein Lernen und keinen persönlichen Begegnungen im Klassenzimmer oder auf dem Schulhof, kein gemeinsames Trainieren im Sportverein. Und nicht jedes Kind hat das Glück, ein eigenes Zimmer zu Hause zu haben oder gar einen eigenen Computer oder ein Tablet. An ihnen rast die Zeit noch schneller vorbei, als an uns Erwachsenen. Sie sind eine „ausgebremste Generation“ aber keine verlorene Generation – denn sie werden gebraucht, wenn es um die Zukunft geht! Viele Ausbildungsbetriebe und künftige Arbeitsgeber sind zwar jetzt im Lockdown, aber danach schon bald wieder mit Fachkräftemangel konfrontiert. Umso wichtiger ist es als, dass Jugendliche alle ihre Talente nutzen – sie werden alle gebraucht!“

Im Anschluss startete eine Fishbowl-Diskussionsrunde mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Neben Elke Büdenbender und Bundesminister Hubertus Heil nahmen auch Bundesgleichstellungsministerin Franziska Giffey, Staatssekretär Christian Luft aus dem Bundesbildungsministerium sowie Miguel Diaz, Leiter der Servicestelle der Initiative Klischeefrei teil. Bundesministerin Franziska Giffey warb vor dem Fachpublikum für eine aktive Herangehensweise:

„Ich setze mich ein für eine Arbeitswelt frei von Geschlechterklischees. Ich wünsche mir, dass junge Menschen ihren Weg frei gehen können. Sie sollen das Beste für sich durch ihre Berufswahl erreichen, sich in ihren Talenten und Begabungen entfalten können und vor allem Spaß und Freude an ihrer Berufstätigkeit haben. Wir, also die Eltern, die Kitas, die Schulen, die Studienberater und Berufsberaterinnen, die Universitäten und die Arbeitgeber können dafür einen wichtigen Beitrag leisten. Der ständige Austausch mit den Jugendlichen ist deshalb essentiell. Nur so können wir ihre Bedürfnisse berücksichtigen, nur so können wir sie mit vollen Kräften unterstützen.” 

Staatssekretär Christian Luft sieht vor allem in der frühzeitigen und systematischen Berufsorientierung junger Menschen das Potenzial, den Einfluss von Geschlechterklischees bei der Berufs- und Studienwahl zu überwinden:

„Das Innovationsland Deutschland ist auf die vielen guten Ideen der Menschen in unserem Land angewiesen. Nur wenn junge Menschen, Frauen wie Männer, ihr kreatives Potential voll ausschöpfen können, werden wir unseren Wohlstand langfristig erhalten. Deshalb ist es wichtig, dass jede junge Frau und jeder junge Mann frühzeitig die eigenen Stärken erkennt und erste praktische Erfahrungen sammelt, um später die individuell richtige Entscheidung bei der Berufs- und Studienwahl treffen zu können. Vielleicht sogar für einen Job, an den er oder sie bis vor Kurzem noch gar nicht gedacht hatte. Dafür müssen wir alle, die an der Berufsorientierung beteiligt sind, junge Menschen bei der Entwicklung ihrer Berufswahlkompetenz intensiv unterstützen und dazu beitragen, Geschlechterklischees zu überwinden. Wir müssen uns weiter dafür einsetzen, fest verankerte Denkweisen und tradierte Geschlechterstereotypen nachhaltig zu verändern.“

Nach einem Vortrag zur medialen Darstellung von Frauen und Männern von Prof. Dr. Heidrun Stöger der Universität Regensburg, folgte der Programmpunkt „Mein Beruf – genau mein Ding!“. Hier stellten die angehende Elektronikerin für Betriebstechnik Sarah Rienaß und HebammeTobias Richter sich und ihren Ausbildungsweg vor. Anschließend inspirierte Lars Ruppel mit einem Poetry Slam zu klischeefreier Berufswahl die Teilnehmenden. Den Abschluss bildeten am Nachmittag fünf Foren zu Themen wie Rollenbildern in der Kindheit, der Frage nach den Ursachen einer ungleichen Verteilung von Sorge-Arbeit und, welche Rolle Geschlecht bei der Bewertung der Ausbildungsqualität spielt.

Miguel Diaz, Leiter der Servicestelle der Initiative Klischeefrei zeigte sich mit den Ergebnissen des Tages zufrieden: 

„Mit unserer 3. Fachtagung sind wir dem Wunsch von vielen Klischeefrei-Aktiven nachgekommen, junge Menschen und ihre Sicht der Dinge stärker in den Blick zu nehmen. Darüber hinaus haben wir mit den Foren ein vielfältiges Angebot geschaffen und unseren Partnerorganisationen methodisches und praktisches Know-how für mehr Klischeefreiheit an die Hand gegeben. Alle Interessierten finden die Dokumentation unserer Fachtagung sowie auch die Ergebnisse aus den Foren in Kürze auf unserer Website.“

Pressefotos 3. Fachtagung der Initiative Klischeefrei | 9.3.2021

Gruppenbild
3. Fachtagung Klischeefrei (v.l.n.r.): Servicestellenleiter Miguel Diaz, Staatssekretär im BMBF Christian Luft, Bundesjugendministerin Franziska Giffey, Schirmherrin Elke Büdenbender, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil
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Fishbowl „Tschüss Klischees, hallo Talente! Austausch zwischen Jugend und Politik“
„Tschüss Klischees, hallo Talente!“ Austausch zwischen Jugend und Politik auf der 3. Fachtagung der Initiative Klischeefrei
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Gastgeber Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil
Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales und Gastgeber der 3. Fachtagung der Initiative Klischeefrei
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Elke Büdenbender, Schirmherrin der Initiative Klischeefrei
Elke Büdenbender, Schirmherrin der Initiative Klischeefrei
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Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Franziska Giffey
Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
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Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Christian Luft
Christian Luft, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung
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Pressestelle der Servicestelle der Initiative Klischeefrei

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