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Forum 5: Klischeefrei Nachwuchs gewinnen

Forumsleitung: Ulrike Heitzer-Priem, Stefanie Sausele, Birte Zeltmann (RKW Kompetenzzentrum)

In Forum 5 stellten drei Expertinnen des RKW Kompetenzzentrums Wege zur klischeefreien Nachwuchsgewinnung vor.

Forum 5: Klischeefrei Nachwuchs gewinnen

Die Referentinnen gingen in Ihrem Input vom Ausbildungsmarketing aus, denn die besonderen Regeln, die für das Gewinnen von Nachwuchskräften gelten, lassen sich gut so anwenden, dass auch die jeweils unterrepräsentierten Geschlechter angesprochen werden.

 

Im ersten Schritt gilt es, die Erwartungen der jungen Frauen und Männer zu kennen, auf die im Marketing eingegangen werden muss. Im zweiten Schritt sollten sich Unternehmen fragen, wie weit ihre Personalarbeit schon vielfaltsbewusst ist. Der INQA-Check „Vielfaltsbewusster Betrieb“, den das RKW Kompetenzzentrum mitentwickelt hat, bietet hierfür eine einfache und hilfreiche Möglichkeit, da er auch Anregungen für Verbesserungen mitliefert.

 

In drei kleinen Gruppen befassten sich die Teilnehmenden anschließend mit konkreten Stellenausschreibungen. Sie erfuhren, worauf sie bei einer angebotsorientierten und klischeefreien Stellenanzeige achten sollten und arbeiteten dann für die Berufe Tierpflegerin/Tierpfleger, Brauerin/Brauer und Mälzer/Mälzerin sowie Eisenbahner/Eisenbahnerin im Betrieb heraus, wie mehr Männer bzw. mehr Frauen für die Berufe gewonnen werden könnten und was die „No-Go’s“ in einer klischeefreien Stellenanzeige sind.

 

Die Ergebnisse aus den Teilgruppen:

Tierpfleger: Junge Männer ließen sich nach Ansicht der Teilnehmenden am ehesten für die Fachrichtung Zoo/Tierpark gewinnen, wenn es um den Umgang mit großen und starken Tieren geht. Hervorgehoben werden sollten die Verantwortung für das Tierwohl und der Aspekt Artenschutz.

Brauerin oder Mälzerin: Junge Frauen würde der Beruf eher ansprechen, wenn statt der Produkte der Produktionsprozess im Mittelpunkt stünde. Als hilfreich sahen die Teilnehmenden an, auf die Verwendung regionaler und nachhaltiger Rohprodukte und die Arbeit im Labor hinzuweisen.

Eisenbahnerinnen im Betrieb würden nach Ansicht der Teilnehmenden mit den Gesichtspunkten Verantwortung, hohe Flexibilität und Abwechslungsreichtum gewonnen werden können.

 

Einig waren sich alle drei Gruppen, dass in einer klischeefreien Stellenanzeige keinesfalls nur ein Geschlecht angesprochen werden darf. Die Ansprache sollte auf die Kürzel (m,w,d,) verzichten und ansprechendere Wege finden, beispielsweise den Genderstern*. Bei den Bildern sollten Männer und Frauen zu sehen sein, wobei darauf zu achten ist, dass hier keine Rollenklischees bedient werden, wie der „starke“ Mann und die „schwache“ Frau.