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19.10.2021

„Es ist viel wichtiger, dass jemand etwas mit Spaß und Leidenschaft verfolgt“

Der Arbeitgeberverband der Bayrischen Ernährungswirtschaft (abe e.V.) vertritt als Landesverband die tarif-, sozialpolitischen und arbeitsrechtlichen Interessen seiner Mitglieder und setzt sich für eine moderne und gleichgestellte Bildungspolitik ein. Im Interview erklärt Xenja Bloos, Referentin berufliche Bildung, die Gründe, warum der abe e.V. bei der Initiative Klischeefrei mitmacht.

„Es ist viel wichtiger, dass jemand etwas mit Spaß und Leidenschaft verfolgt“

Frau Bloos, können Sie den Arbeitgeberverband der Bayrischen Ernährungswirtschaft e. V. kurz vorstellen?

Mit unseren angeschlossenen Unternehmen – vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum internationalen Konzern – und Verbänden vertreten wir die gesamte Vielfalt der bayerischen Ernährungsbranche. Unsere Mitgliedsunternehmen stehen für hohe Kompetenz und Innovationsfähigkeit, ohne dabei Qualität und Tradition bei den von ihnen erzeugten Produkten aus dem Blick zu lassen. Das bayerische Ernährungsgewerbe zählt mit seiner Kontinuität zu den wichtigsten Arbeitgebern in Bayern. Mit unseren Mitgliedern gestalten wir die Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen unserer Branche attraktiv und wettbewerbsfähig.

Trotz zunehmender Internationalisierung fühlen sich unsere Unternehmen dem Standort Bayern verpflichtend verbunden. Sowohl in der handwerklichen Herstellung als auch in der industriellen Produktion bayerischer Nahrungs- und Genussmittel ist die Bayrische Ernährungswirtschaft auf motivierte und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlang der gesamten Wertschöpfungskette angewiesen. Der abe e. V. engagiert sich deshalb in seinem Netzwerk für eine moderne Bildungspolitik, Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Von der Initiative Klischeefrei haben wir über unsere Kooperation mit dem Girls’Day und Boys’Day erfahren und waren sofort von der Idee dahinter begeistert.

Unsere junge Gesellschaft wird leider immer noch stark durch das tradierte Rollenverständnis beeinflusst, dass für ein Geschlecht bestimmte Berufe oder ein Lebensweg vorgezeichnet sind. Es ist doch viel wichtiger, dass jemand etwas mit Spaß und Leidenschaft verfolgt und durch entsprechende Qualität und Leistung punktet, als dass er in ein veraltetes gesellschaftliches Bild passt. Alles andere können wir uns doch aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels auch gar nicht mehr leisten.

Die Initiative Klischeefrei setzt sich ein, dieses längst veraltete Bild und Klischee zu modernisieren.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Wir versuchen mit gutem Beispiel voranzugehen und gestalten unsere Tarifverträge und Erklärungen gendergerecht. Seit kurzem kooperieren wir mit dem jährlich stattfinden Girls’Day und Boys’Day und motivieren unsere Unternehmen, an den Zukunftstagen teilzunehmen.

Klischeefrei bedeutet für uns, dass jede und jeder – unabhängig des Alters, der Herkunft oder des Geschlechts – die gleichen schulischen und beruflichen Bildungsmöglichkeiten erhält und das machen/lernen kann und darf, was ihr und ihm Spaß macht.

Arbeitgeberverband der Bayrischen Ernährungswirtschaft (abe e. V.)

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