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11.04.2022

„Diversity ist in jeder Einrichtung ein messbarer Faktor für Erfolg“

Dr. Simone Burel, Gründerin und Geschäftsführerin der LUB GmbH und der diversity company, spricht im Interview darüber, warum Diversity und Klischeefreiheit zusammen gedacht werden sollten.

„Diversity ist in jeder Einrichtung ein messbarer Faktor für Erfolg“

Wie würden Sie Ihre Organisation in einigen Sätzen beschreiben? Was machen Sie? Was zeichnet Sie aus?

Die Arbeitswelt von morgen sucht nach Leistung – egal, von wem sie kommt – abseits von Geschlecht, Hautfarbe, Alter oder sozialen Hintergrund. Die diversity company berät und begleitet Unternehmen, Hochschulen und Institutionen des öffentlichen Sektors, die diesen gesellschaftlichen Wandel nicht verpassen wollen. Dabei setzen wir auf die Macht der Sprache: Denn indem Diversität in der Sprache abgebildet wird, findet sie auch ihren Weg ins Bewusstsein der Menschen und in Fach‑, Führungspositionen sowie politische Ämter.

Die diversity company bietet wissenschaftlich fundierte Dienstleistungen für die Bedarfe von Hochschulen, Wissenschaft & MINT an. Know-how, Coaching & Training rund um Diversity – für Gleichstellungsbeauftragte, Lehrstühle, Forschungsgruppen & Teams.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Diskriminierungsfreie Kommunikation, Barrierefreiheit, positiver Umgang mit Vielfalt – Diversity ist in jeder Einrichtung ein messbarer Faktor für Erfolg und geht über gesellschaftliche Verantwortung hinaus. Neben positiven Effekten wie der klassischen „weichen“ Zufriedenheit von Mitarbeiter:innen oder positive Imagewirkung zeigen sich ihre Wirkungen vor allem in der höheren Innovations- und Anpassungsfähigkeit diverserer Teams, die sich in Kosteneinsparungen oder Gewinnsteigerungen messen lassen.
Trotz der Vorteile von Diversität und klischeefreier Arbeitsumgebung geschieht Diskriminierung oft unterbewusst. In jedem von uns stecken Vorurteile, die sich zum Beispiel beim Einstellungsverfahren oder in Sprachmustern niederschlagen. Gemeinsam mit der Initiative Klischeefrei möchten wir helfen, die Arbeitswelt von morgen – und auch schon heute – diverser und frei von Klischees zu halten.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Sprache ist eine der besten Möglichkeiten, Ziele der Diversität zu erreichen. Denn Sprache prägt unser Denken. Daher setzt dort unsere Beratung an. Häufig stehen Organisationen vor der Herausforderung, wie sie Bewerber:innen aller Geschlechter beispielsweise in Stellenanzeigen erreichen. Dies gelingt mit gendergerechter Sprache, hört jedoch nicht schon bei der richtigen Adressierung auf. Auch die Art der verwendeten Wörter erzeugen bereits eine Erwartungshaltung, die manche Bewerber:innen abschreckt. Wir helfen bei der Überarbeitung von Stellenanzeigen, eines Sprachleitfadens oder der Herausforderung eines tiefgreifenden Change Prozesses, um vonseiten der Arbeitgeber:innen geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung zu ermöglichen.

Doch auch auf Seiten der Arbeitnehmer:innen unterstützen wir. Durch Coachings und Workshops bieten wir Karriereunterstützung, um die eigenen Ziele unabhängig von Geschlecht zu erreichen. Mit der FATALE University bieten wir beispielsweise eine Karriereplattform für Frauen an, um weibliche Karrierewege auch in den Bereichen MINT und Science maßgeblich voranzubringen.

Welche Erfolge haben Sie bisher mit Ihrer Arbeit erreicht?

Wir sind stolz über jede Frau, die uns erzählt hat, dass sie mit unserer Karriereplattform ihre Ziele erreicht hat: mehr Gehalt, ein größeres Netzwerk, ein neuer Job, ein festes Standbein in einer neuen Branche. Dafür wurden wir auch als erste Online-Akademie für Frauen in Science, IT & Tech mit dem Preis „Impact of Diversity“ des FKI (Frauen-Karriere-Index) in der Kategorie Female MINT Performance ausgezeichnet. Denn unsere FATALE University hat bereits über 500 Frauen aus 50 Unternehmen & Hochschulen seit 2020 erfolgreich fempowered. Weiter arbeiten bereits mehr als 60 Hochschulen aus ganz Deutschland mit uns zusammen.