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26.09.2023

„Klischeefreie Berufswahl ermöglicht es Menschen, ihren eigenen Weg zu finden“

Das Fan-Projekt Bielefeld unterstützt Jugendliche auf unterschiedliche Weise, unter anderem auch mit Angeboten zur Berufsorientierung. Wie Fußball identitätsstiftend für alle Menschen unabhängig von Geschlecht oder Herkunft sein und positiv im Alltag wirken kann, erklärt Tobias Mittag im Interview.

„Klischeefreie Berufswahl ermöglicht es Menschen, ihren eigenen Weg zu finden“

Können Sie uns den Verein Fan-Projekt Bielefeld bitte kurz vorstellen?

Das Fan-Projekt Bielefeld e.V. ist eine Einrichtung der mobilen Jugendsozialarbeit, als solche gemeinnützig und als Träger der Offenen Jugendhilfe anerkannt. Neben dem Schwerpunkt seiner Arbeit, der Förderung einer positiven Fankultur, betätigt sich das Fan-Projekt Bielefeld in vielerlei anderen Bereichen, so z.B. der „Stadionschule Bielefeld“, einem außerschulischen Bildungsprojekt mit den Schwerpunkten Berufsorientierung, politische Bildung und Persönlichkeitsentwicklung, der Planung und Durchführung von Gedenkstättenfahrten, rauch- und rauschfreien Auswärtsfahrten zu Fußballspielen für Jugendliche unter 18 Jahren sowie kulturpädagogischen Angeboten wie Lesungen, Ausstellungen oder Filmvorführungen.

Warum ist für Sie Klischeefreiheit in einem Fan-Projekt so wichtig? 

Fanprojekte sind dazu da, eine vielfältige Fangemeinschaft zu unterstützen und zu fördern. Klischeefreiheit trägt aus unserer Sicht dazu bei, dass Fanprojekte ein sicherer und einladender Ort für alle Fans sind, unabhängig von ihrem Hintergrund, ihrer Identität oder ihren Interessen. Dies fördert ein positives und respektvolles Fanerlebnis und kann dazu beitragen, das Image von Fanbewegungen insgesamt zu verbessern. 

Sie sind selbst als Mann in einem sozialen Beruf tätig. Was ist für Sie das Wichtigste an einer klischeefreien Berufswahl? 

Das Wichtigste an einer klischeefreien Berufswahl ist, dass sie auf den individuellen Interessen und Fähigkeiten basiert, anstatt auf Geschlechterstereotype oder gesellschaftlichen Erwartungen. Klischeefreie Berufswahl ermöglicht es Menschen, ihren eigenen Weg zu finden und Karrieren in Arbeitsbereichen zu verfolgen, die traditionell von einem Geschlecht dominiert wurden. Das wiederum fördert Chancengleichheit und Vielfalt am Arbeitsplatz und trägt zu einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft bei. 

Eine (Arbeits-)Welt ohne Geschlechterklischees – wie sähe die für Sie aus?

In einer solchen Welt wären Chancengleichheit und Vielfalt keine Träume mehr sondern Realität. Geschlecht würde keine Rolle bei der Karriereentwicklung oder im alltäglichen Umgang miteinander spielen. Führungsebenen in Politik, Wirtschaft und Sport wären divers besetzt und im Stadion wäre Inklusion Standard. Insgesamt wäre unsere Welt wohl ein etwas besserer und lebenswerterer Ort.