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05.08.2025

Bundesregierung beschließt Hightech Agenda Deutschland

Initiative Klischeefrei ist eines der prioritären Vorhaben zur Fachkräftegewinnung

Die Bundesregierung hat die Hightech Agenda Deutschland beschlossen – unter anderem mit der Initiative Klischeefrei als einem zentralen Vorhaben zur Fachkräftesicherung und Talentegewinnung.

Bundesregierung beschließt Hightech Agenda Deutschland

Mit der neuen Hightech Agenda Deutschland will die Bundesregierung Technologien und Innovationen „Made in Germany“ wieder zum Markenzeichen machen. Ziel ist es, Fachkräfte, Talente, Investorinnen und Investoren sowie Unternehmen für den Standort Deutschland zu gewinnen. Die Agenda soll die Wirtschaftskraft stärken, neue Arbeitsplätze schaffen und die technologische Souveränität Deutschlands sichern.

Im Zentrum stehen sechs Schlüsseltechnologien: Künstliche Intelligenz, Quantentechnologien, Mikroelektronik, Biotechnologie, Fusions- und klimaneutrale Energieerzeugung, Technologien für klimaneutrale Mobilität. Zudem soll in fünf strategische Forschungsfelder gezielt investiert werden: Luft- und Raumfahrt, Gesundheitsforschung, Sicherheits- und Verteidigungsforschung, Meeres-, Klima- und Nachhaltigkeitsforschung und Geistes- und Sozialwissenschaften.

Fachkräftegewinnung als zentraler Hebel

Für die Umsetzung der Agenda sind geeignete Rahmenbedingungen entscheidend. Deshalb definiert die Hightech Agenda Deutschland verschiedene sogenannte Hebel, mit denen die Technologieoffensiven gestärkt werden sollen. Einer der zentralen Hebel ist die Fachkräftesicherung: „Fachkräfte und Talente gewinnen, unterstützen und halten – im Inland und aus dem Ausland.“ Deutschland soll aus einem möglichst breiten Talentpool schöpfen können.

In diesem Zusammenhang werden explizit mehrere prioritäre Vorhaben genannt – darunter die Initiative Klischeefrei, die weiterentwickelt werden soll.

Mehr Mädchen in MINT

Die Initiative Klischeefrei soll maßgeblich zur Umsetzung der Agenda beitragen, indem sie weiterhin eine Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees stärkt, um mehr Frauen für technische, insbesondere IT-Berufe zu gewinnen und Fachkräfte entlang der Bildungskette für eine klischeefrei Berufs- und Studienorientierung zu sensibilisieren.

Ein Fokus liegt auch auf der Weiterentwicklung des MINT-Aktionsplans, um gezielt Nachwuchskräfte in Schlüsseltechnologien zu fördern. Dazu zählen unter anderem MINT-Summer Camps an Hochschulen und Forschungseinrichtungen für Schülerinnen der Oberstufe im Rahmen des Programms „Summer of Science“ – ein Angebot, das dem Gender Gap im MINT-Bereich begegnen und junge Frauen für ein entsprechendes Studium begeistern soll.

Auch die Formate wie der Girls’Day und die Initiative YouCodeGirls sollen weiterentwickelt werden.

Ein starkes Signal für mehr Chancengerechtigkeit

Die Aufnahme unter anderem der Initiative Klischeefrei in die Hightech Agenda Deutschland ist ein wegweisendes Signal für mehr Geschlechtergerechtigkeit in Technologie und Innovation. Die Perspektiven von Frauen sind in sämtlichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen unverzichtbar. Herausragende Forschungsergebnisse und technologische Entwicklungen brauchen Diversität.

Ein Technologiestandort wie Deutschland kann es sich nicht leisten, auf weibliche Talente aufgrund von Geschlechterklischees zu verzichten. Eine klischeefreie Berufswahl ermöglicht jungen Menschen, ihre Potenziale unabhängig vom Geschlecht zu entfalten. Sie kann dazu beitragen, dass Kinder schon früh erfahren, dass Berufe kein Geschlecht haben, dass sie alles werden können.

Die Initiative Klischeefrei mit mittlerweile fast 700 Partnerorganisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen – von der Kita über Handwerksbetriebe bis hin zu Hochschulen und Unternehmen – setzt genau hier an. Sie will Geschlechterklischees aufbrechen, Vielfalt fördern und so gezielt zur Fachkräftesicherung beitragen. Gerade in Berufen mit starkem Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen, etwa im MINT-Bereich oder in Gesundheitsberufen, ist der Fachkräftemangel besonders ausgeprägt. Umso wichtiger ist eine Berufswahl frei von einengenden Rollenbildern.