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29.05.2019

„Einer unserer Leitsätze lautet: „Werde, die du bist“

Die gemeinnützige SOPHIA.T GmbH ist bereits durch das proEconomics-Programm Partnerorganisation der Initiative Klischeefrei. Da lag es nahe, sich auch mit dem Programm „proTechnicale“ und als Unternehmen insgesamt an der Initiative zu beteiligen.

Friederike Fechner, Projektleiterin der SOPHIA.T gGmbh

Frau Fechner, könnten Sie das Projekt proTechnicale bitte kurz vorstellen?

proTechnicale ist das technische Orientierungs- und Qualifizierungsjahr für Abiturientinnen mit den Schwerpunkten Luftfahrt und erneuerbare Energien. Die Teilnehmerinnen durchlaufen innerhalb von elf Monaten diverse Module auf Hochschulniveau und sammeln neben praktischen Erfahrungen erste Credit Points für ein späteres Studium. Angesiedelt ist das Projekt in Hamburg im ZAL TechCenter, einem der innovativsten Forschungszentren weltweit.

proTechnicale bietet jungen Frauen zwischen Abitur und Studium in einem elfmonatigen Kurs die Chance, tiefgehende technische Fähigkeiten zu entwickeln. Darüber hinaus haben Teilnehmerinnen die Möglichkeit, ein Netzwerk in Industrie und Universität aufzubauen und die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Wir gewährleisten also eine ideale Studienvorbereitung und Studienorientierung für die Universität.

Unser Ziel ist, junge Frauen für die technischen Berufe zu begeistern und vorzubereiten. Sie lernen die faszinierenden technischen Themen Luft- und Raumfahrt sowie alternative Energien intensiv kennen. Nicht pure Theorie steht bei diesem Kurs zur Studienvorbereitung im Vordergrund, sondern praktische Projektarbeit mit Gleichgesinnten.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Wir sind durch unser proEconomics-Programm der gemeinnützigen SOPHIA.T GmbH bereits seit längerer Zeit Partner der Initiative Klischeefrei. Ein Besuch der letzten Klischeefrei-Fachtagung und das große Interesse seitens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat uns darin bestärkt, auch mit unserem proTechnicale-Programm bei Klischeefrei mitzumachen.

Besonders im MINT-Bereich wird die Berufswahl häufig von Geschlechterstereotypen bestimmt. Getreu den Werten von Klischeefrei, sind wir fest von der Wichtigkeit überzeugt, dass auch der Einstieg in ein MINT-Studium frei von Klischees und Geschlechterzuweisungen sein muss. Wir sind aktiv in der Frauenförderung und setzten Bildungsprojekte für junge, engagierte Frauen zwischen Abitur und Studium mit dem Ziel um, sie bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen.

Dabei ist es uns wichtig, dass die jungen Frauen ihr Potenzial und ihre Persönlichkeit entfalten können. Darüber hinaus möchten wir einen gesellschaftlichen Beitrag leisten und Frauen durch unsere Bildungsprojekte ermutigen, neue Wege zu gehen.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Das Ziel von proTechnicale ist, interessierte junge Frauen darin zu bestärken, nach ihrem Abitur ein MINT-Studium aufzunehmen und durch die erworbenen Kompetenzen selbstbewusst durchzustarten. Einer unserer Leitsätze lautet „Werde, die du bist“. Genau auf dieser Basis fußt unser Programm. So erlernen die Teilnehmerinnen in unserem Qualifikations- und Orientierungsjahr nicht nur fachbezogene Inhalte, sondern erfahren durch die Ergänzung philosophischer und ethischer Programminhalte eine ganzheitliche Entwicklungsmöglichkeit.

Klischeefrei bringt es auf den Punkt: „Junge Menschen sollten Berufe finden, die zu ihren Stärken passen und ihnen Spaß machen – frei von Klischees und Geschlechterzuweisungen“. Eine junge Frau, die gerne tüftelt und unbedingt Ingenieur werden will? Eine Abiturientin, die leidenschaftlich für erneuerbare Energien brennt? Aber klar! Um dies zu unterstützen begleiten wir junge Frauen nach dem Abitur ein Jahr lang in Ihrer persönlichen Entwicklung, bieten ihnen die Möglichkeit, in ein technisches Studium hineinzuschnuppern, sich selbst und ihre Fähigkeiten in aktiv gestalteten Praktika auszuprobieren und zu entwickeln und dabei herauszufinden, wer sie und was ihre Stärken sind und wie sie diese nach dem Studium bestmöglich einsetzen können.