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13.09.2019

„Dass auch und gerade junge Mädchen und Frauen MINT-affin und aktiv sind, können wir seit mehr als 10 Jahren beobachten“

Die Dr. Hans Riegel-Stiftung fördert seit vielen Jahren Bildung, Forschung und Lehre in den MINT-Fächern. Im Interview erläutert Prof. Ingeborg Henzler, langjähriges Mitglied im Stiftungsvorstand, das Engagement der Stiftung für klischeefreie MINT-Bildung.

Prof. Ingeborg Henzler an einem Rednerpult

Treffen beim Bürgerfest des Bundespräsidenten 2019: Prof. Ingeborg Henzler am Klischeefrei-Stand

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Prof. Ingeborg Henzler besuchte am 30. August 2019 den Klischeefrei-Stand beim Bürgerfest des Bundespräsidenten im Park von Schloss Bellevue. Hier ist sie zusammen mit Sabine Mellies, der Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. und Miguel Diaz, dem Leiter der Servicestelle der Initiative Klischeefrei vor dem Zelt der Initiative zu sehen.

Frau Prof. Henzler, können Sie die Dr. Hans Riegel-Stiftung kurz vorstellen?

Die Dr. Hans Riegel-Stiftung hat die Bildung junger Menschen zum Kernziel. Der Stifter wollte Kindern und Jugendlichen etwas von dem zurückgeben, was er und das Unternehmen HARIBO von ihnen erhalten hat. Im Fokus der Stiftung steht, junge Menschen bei der Gestaltung von Zukunft zu unterstützen und nachhaltig zu begleiten. Dr. Hans Riegel hat als promovierter Volkswirt und produzierender Unternehmer den Ingenieur -, Informatik- und Naturwissenschaften ganz besondere Bedeutung für die tragfähige Wettbewerbsfähigkeit sowie den Wohlstand unserer Gesellschaft beigemessen. Daher liegt der Schwerpunkt unserer Aktivitäten auf der Förderung der MINT-Bildung.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Die Projekte der Dr. Hans Riegel-Stiftung entlang der Bildungskette sollen dazu beitragen, die Innovationsfähigkeit in Wirtschaft und Wissenschaft zu erhalten und zu stärken. Dazu gehört auch, die eklatante Fach- und Führungskräftelücke in den Feldern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu schließen. Daher gilt es, alle leistungswilligen und -fähigen jungen Menschen zu finden, zu fördern und zu verbinden. In diesem Zusammenhang verstehen wir Diversität als Bereicherung! Dass auch und gerade junge Mädchen und Frauen MINT-affin und aktiv sind, können wir seit mehr als 10 Jahren in ausgezeichneter Weise beobachten bei den sogenannten Dr. Hans Riegel-Fachpreisen. Die beständige Verstärkung unserer Bemühungen im Bildungsbereich entspricht den Zielen der Initiative Klischeefrei. Daraus resultiert unsere Motivation zum Beitritt.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Unter dem Motto: „Deine Welt von morgen“ wollen wir durch den Science-Truck „TouchTomorrow“ Schülerinnen und Schülern Zukunftstechnologien zugänglich und begreifbar machen. Es geht uns darum, dass junge Menschen innovative Projekte selbst entdecken und reflektiert ausprobieren können, und zwar im konkreten Kontext passender Bildungs- und Berufswege. Dabei legen wir großen Wert auf die Auswahl der vorgestellten Vorbilder und die Ausgewogenheit der Bezugspersonen sowie auf eine sensible, adäquate Herangehens- und Ausdrucksweise, besonders im Bereich der Social Media Kommunikation.

Welche Erfolge haben Sie bisher mit Ihrer Arbeit erreicht?

Unsere mittel- bis langfristige Statistik zeigt, dass zum Beispiel bei den sogenannten Fachpreis-Wettbewerben immer mehr Schülerinnen nicht nur (typischerweise) in den Fächern Biologie, Chemie und Geographie, sondern zunehmend auch in Mathematik, Informatik sowie Physik als Gewinnerinnen hervorgehen.

Die bisherigen Evaluationsergebnisse zum Truck-Projekt bestätigen uns eine positive Resonanz bei den jungen Mädchen bzw. Frauen sowohl im Hinblick auf das Interesse für eine MINT-orientierte Studienwahl als auch bei einer möglichen entsprechenden Berufsorientierung. Erfreulich erscheint, dass die ersten Ergebnisse eine hohe Motivierbarkeit und Aktivierbarkeit der weiblichen Besucherinnen aufzeigen.