01.10.2019
Geschlechterquoten in der Wirtschaft: Strikte Regeln entfalten die größte Wirkung
Braucht es Geschlechterquoten für mehr Gleichstellung in den Chefetagen? Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hat verschiedenen Regelungen in Europa und ihre Auswirkung auf die Besetzung der Spitzengremien börsennotierter Unternehmen verglichen. Das Ergebnis ist eindeutig.
Geschlechterquoten führen zu mehr Frauen in den Spitzengremien großer Unternehmen. Dies belegt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Für die Untersuchung wurden die gesetzlichen Bestimmungen in den Ländern der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island, Serbien und Mazedonien mit Daten des European Institute for Gender Equality (EIGE) über den Frauenanteil in den Spitzengremien großer Unternehmen in Beziehung gesetzt.
Die größte Wirkung entfalten demnach Quotenregelungen, die mit harten Sanktionen verknüpft sind. Dies ist in Norwegen, Frankreich und Italien der Fall, wo sich der Frauenanteil in Vorständen und Aufsichtsräten seit Einführung einer Quote ungefähr verdoppelt (Norwegen, Frankreich) oder sogar versechsfacht (!) hat (Italien). Wird die Quote nicht erfüllt, drohen Unternehmen in diesen Ländern empfindliche Strafen wie hohe Geldbußen oder die Nicht-Anerkennung des Gremiums, verbunden mit Fristen, bis zu denen die Quote erfüllt sein muss.