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03.10.2019

„Klischeefreie Berufswahl fängt bei den Wurzeln an“

Beste Bildung für Kinder und Jugendliche zu fördern – das ist das Ziel der Stiftung Bildung. Sie trägt zur Vernetzung von engagierten Fachkräften, Lehrenden, Eltern und auch Kindern und Jugendlichen bei. Wie wichtig eine klischeefreie Bildung aus Sicht der Stiftung ist, erklärt Vorstandmitglied Julia Latscha im Interview.

Portrait Julia Latscha, Vorständin Stiftung Bildung
Julia Latscha, Vorstandsmitglied Stiftung Bildung

Julia Latscha, können Sie die Stiftung Bildung bitte kurz vorstellen?

Die spendenfinanzierte Stiftung Bildung stärkt und fördert Partizipation und Vielfalt im Bildungsbereich mit einem Netzwerk des zivilgesellschaftlichen Engagements an Kitas und Schulen. Es gibt in etwa 40.000 Kita- und Schulfördervereine deutschlandweit, diese gilt es zu vernetzen, zu stärken und den hoch engagierten Eltern, Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Schulleiterinnen und Schulleitern, Erziehenden und Aktiven aus dem Umfeld eine Stimme in der politischen Landschaft zu verleihen. Wir fördern Projekte von Kita- und Schulfördervereinen orientiert an den Bedarfen des jeweiligen Standortes und wirken somit direkt an der Basis.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei im Februar 2017 beizutreten?

Wichtig ist für uns der Austausch mit vielfältigen Menschen und Organisationen. Die Vernetzung, Gespräche, Anregungen, gegenseitige Stärkung und Inspiration stehen dabei im Vordergrund.  Wie bei der Initiative Klischeefrei hat auch bei der spendenfinanzierten Stiftung Bildung Vielfältigkeit einen hohen Wert. Vor allem ist es uns wichtig, dass sich junge Menschen frei von gesellschaftlichen Klischees für eine Ausbildung, ein Studium und einen Beruf entscheiden können, also unabhängig von Geschlecht, kulturellem Hintergrund oder anderen menschlichen Merkmalen. Wir haben uns sehr gefreut bei dem Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule 2018“ Synergien mit der Initiative Klischeefrei zu schaffen.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Klischeefreie Berufswahl fängt bei den Wurzeln an, also bei klischeefreier Bildung und Erziehung in der Kita und dann in der Schule. Wir stärken Vielfalt und Partizipation im Bildungsbereich, setzen uns für eine vielfältige Bildungslandschaft, für ein klischeefreies Umfeld ein, in dem Kinder und Jugendliche mit ihren Talenten und Stärken erkannt und gefördert werden. Uns ist es wichtig, Bildungsstandorte zu stärken, an denen Stigmatisierungen überwunden werden und die Qualität von Vielfalt ge- und erlebt wird.

Welche Erfolge haben Sie bisher mit Ihrer Arbeit erreicht?

Im Jahr 2018 wurden gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.  und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) herausragende Projekte von Kita- und Schulfördervereinen zum Thema „Bildung frei von Geschlechterklischees“ prämiert. Diese Projekte ermöglichen Kindern und Jugendlichen eine kritische Auseinandersetzung mit Geschlechterklischees und tragen zu einer Flexibilisierung von Männlichkeits- und Weiblichkeitsbildern bei. Der Preis wurde am 12. November 2018 im Bundesfamilienministerium und in Anwesenheit der Ministerin Dr. Franziska Giffey verliehen. In diesem Jahr (2019) wird der Förderpreis zum Thema „Wir l(i)eben Zukunft“ ausgelobt. Uns haben schon zahlreiche großartige Bewerbungen diesbezüglich erreicht.