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13.02.2020

Gesellschaft für Informatik setzt sich für Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit ein

Die Gesellschaft für Informatik setzt sich für mehr Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit in der Informatik und der eigenen Mitgliedschaft ein. Die Frauenanteile in den Leitungsgremien und in der Mitgliedschaft des Vereins sollen steigen, das Fach soll für Mädchen und Frauen attraktiver werden.

Eine Ingenieurin entwirft in einer Fabrikhalle eine Maschine am Rechner

Frauen und Mädchen den Zugang zur Informatik zu erleichtern – das ist angesichts zwar steigender, aber immer noch geringer Anteile in Studium und Praxis ein Kernziel der Gesellschaft für Informatik. Das GI-Präsidium hat nun einstimmig Ziele und Maßnahmen zur Steigerung der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit in der Informatik verabschiedet. Ziel des Positionspapiers und der Leitlinien ist es, die Anteile von Mädchen und Frauen sowohl in der Informatik als auch in der eigenen Mitgliedschaft, sowie den Leitungsgremien zu erhöhen.

Prof. Dr. Hannes Federrath, Präsident der Gesellschaft für Informatik: „Die Gleichstellung von Männern und Frauen in der Informatik ist in unserer Satzung seit 1969 festgeschrieben. Mit den vom Präsidium einstimmig beschlossenen Empfehlungen wollen wir als Fachgesellschaft noch stärker darauf hinzuwirken. Wir streben beispielsweise eine Geschlechterquote von mindestens 30 Prozent für den Vorstand und das Präsidium an. Als größte deutschsprachige Informatik-Community kommt uns die Verantwortung zu, die Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit zu fördern.“

Christine Regitz, Präsidiumsmitglied und Sprecherin des verantwortlichen Arbeitskreises: „In einem umfangreichen Konsolidierungsprozess unter unseren Mitgliedern haben wir innerhalb eines Jahres kontrovers diskutiert, miteinander gerungen und nun im Präsidium mit überwältigendem Zuspruch zwei Papiere verabschiedet: Das Positionspapier definiert unsere Ziele zur Steigerung des Frauenanteils in der Informatik und in unserer Fachgesellschaft. Die komplementären Leitlinien identifizieren erste Maßnahmen, wie wir diese Ziele erreichen wollen.“

So sollen geeignete Kandidatinnen stärker gefördert werden; Vorstand, Präsidium und Geschäftsstelle sollen regelmäßig darlegen, welche Maßnahmen zum Erreichen der Ziele getroffen werden. Kandidierendenlisten für durch Wahlen zu vergebende Sitze im Präsidium sollen mindestens je 30 Prozent Frauen und Männer aufweisen.

Bei von der GI ausgerichteten Veranstaltungen wird hinsichtlich der eingeladenen Rednerinnen und Redner die Ausgewogenheit der Geschlechter angestrebt. GI-Mitglieder, die zur aktiven Teilnahme an externen Veranstaltungen eingeladen sind, sollen darauf hinwirken, dass die Veranstalter die Geschlechtergerechtigkeit beachten.

Im GI-Mentoringangebot wird darauf geachtet, dass sowohl weibliche Mentorinnen als auch weibliche Mentees angesprochen und bei der Umsetzung unterstützt werden, um so in den Austausch mit nahbaren Vorbildern aus Wissenschaft und Praxis zu treten.

In der Außendarstellung und der internen Kommunikationsarbeit verpflichtet sich die GI in den Organen, Gliederungen und Geschäftsstellen gendergerechte Sprache zu verwenden und die Bildsprache dahingehend zu überprüfen und auszuwählen. Dafür sollen entsprechende Leitfäden geschaffen und kommuniziert werden.

Mit den verabschiedeten Zielen und Maßnahmen baut die Gesellschaft für Informatik auf bestehende Netzwerke und Ressourcen auf. Die Fachgruppe Frauen und Informatik ist seit 1986 aktiv. Die Gesellschaft für Informatik hat bereits seit 1999 eine Regelung zur geschlechtergerechten Sprache und ist Partnerorganisation zahlreicher Initiativen, die sich für eine diverse IT-Landschaft einsetzen, wie die Initiative Klischeefrei, das Projekt Cybermentoroder der Deutsche Frauenrat.

Quelle: GI beschließt Maßnahmen zur Förderung der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit in der Informatik, Pressemitteilung der Gesellschaft für Informatik vom 6. Februar 2020