05.09.2024
„Als Verwaltung müssen wir weiterhin mit gutem Beispiel voran gehen“
Für die Kreisverwaltung Steinburg hat die Beurteilung nach fachlicher Leistung bei Stellenbesetzungsverfahren Priorität. Mithilfe der Initiative Klischeefrei möchte die Kreisverwaltung die eigene Vorbildfunktion weiter verbessern.
Was hat Sie als Kreis bewogen, sich der Initiative Klischeefrei anzuschließen?
Der konkrete Anlass war die Planung eines Fachtags im November 2024 zum Thema Jungenpädagogik. Wir wollten den Teilnehmenden die Methodensets von Klischeefrei zur Verfügung stellen. Bei der Kontaktaufnahme haben wir erfahren, dass wir Partnerorganisation der Initiative werden können, was wir gerne in Anspruch genommen haben.
Warum ist Klischeefreiheit für Sie so wichtig?
Gerade bei Stellenbesetzungsverfahren ist es für Verwaltungen unumgänglich nach fachlicher Leistung zu beurteilen. Wir haben hier eine Vorbildfunktion, die wir sehr ernst nehmen und mit der Unterstützung von Klischeefrei auch gerne noch verbessern möchten.
Wie setzt sich der Kreis – auch als Arbeitgeber – für eine Arbeitswelt frei von Geschlechterklischees ein?
Im eigenen Haus haben wir beispielsweise transparente und anhand von klaren Leitlinien geführte Auswahlgespräche. Aber auch durch die unterschiedlichen Fachämter mit ihren diversen Aufgabengebieten tragen wir nach extern dazu bei, dass Geschlechterklischees überwunden werden.
Wo sehen Sie als Gleichstellungsbeauftragte besonderen Handlungsbedarf im Hinblick auf Klischees im Arbeitsleben?
Insbesondere in der freien Wirtschaft und dort auch in der Bezahlung ist leider nach wie vor ein Geschlechter-Gap erkennbar. Teilzeit, familienbedingte Auszeiten, augenscheinliche Inflexibilität werden nach wie vor häufiger Frauen zugeschrieben. Und Männer, die in dieses scheinbar weibliche Klischee fallen, haben mit ähnlichen Vorurteilen zu kämpfen. Als Verwaltung müssen wir weiterhin mit gutem Beispiel voran gehen, familienphasenbewusste Arbeitsbedingungen schaffen, Fachkräfte aufgrund ihrer Leistung einstellen und Geschlechterklischees durch Schulungen bewusst machen und minimieren. Gesamtgesellschaftlich ist der Weg hin zur Klischeefreiheit lang, aber als Kreisverwaltung sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und wollen daran weiterarbeiten.