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29.03.2023

„Nicht nur was für Jungs!“

Der Automobilzulieferer Newalu setzt sich für die Förderung einer klischeefreien Berufswahl ein. Im Interview erklärt Geschäftsführer Martin Volpers, dass Nachhaltigkeit in der Industrie junger Leute mit Engagement und Ideen bedarf – unabhängig vom Geschlecht.

„Nicht nur was für Jungs!“

Herr Volpers, können Sie die Newalu GmbH kurz vorstellen?

Newalu ist Spezialist für die Wärmebehandlung von Aluminiumbauteilen. Unsere Technologie und das patentierte Verfahren bilden seit 20 Jahren das Fundament, um Aluminium etwa in den Bereichen Automotive, Maschinenbau oder Luftfahrt zu verarbeiten. Im Zukunftsmarkt E-Mobility ermöglichen wir mit unserer Dienstleistung den nachhaltigen Leichtbau mit Aluminium. Für Elektrofahrzeuge bedeutet jedes eingesparte Kilogramm bei Karosserieteilen oder Batteriewannen mehr Reichweite.

Unsere 110 Mitarbeiter veredeln an zwei Standorten in Delbrück (Nordrhein-Westfalen) und Altheim (Bayern) rund drei Millionen Bauteile pro Jahr. Zu den Kunden zählen unter anderem VW, Audi, BMW, Daimler und Porsche ebenso wie Druckguss Westfalen, Eurotech Group und Handtmann.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Geschlechterklischees in Ausbildung, Studium und Beruf haben eine lange Tradition. Wer an Aluminium-Verarbeitung und Wärmeöfen mit Temperaturen bis zu 520 Grad denkt, hat wohl zuallererst einen Männerberuf im Kopf. Wir sehen das ganz anders! Wir fördern mit Innovationen die Nachhaltigkeit in unterschiedlichen Industrien. Dafür brauchen wir hervorragend ausgebildete Fachkräfte mit unterschiedlichen Denkweisen und Verhaltensmustern, ganz unabhängig vom Geschlecht.

Schlussendlich kommt es nur darauf an, dass man seinen Traumjob findet, wofür das eigene Herz schlägt. Eine Frau kann genauso gut eine tolle Mechanikerin sein, wie ein Mann ebenso gut als leidenschaftlicher Geburtshelfer arbeiten kann.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Wir bei Newalu bilden selbst aus, sowohl in technischen als auch in kaufmännischen Berufen. In der Ausbildung können wir Know-how weitergeben, die Stärken der Auszubildenden fördern, und unsere Auszubildenden können ihre eigenen Ideen einbringen – unabhängig von Geschlecht oder etwa sozialer Herkunft. Dabei achten wir darauf, dass etwa auch unsere weiblichen Auszubildenden aus dem kaufmännischen Bereich die Fertigung und technische Bereiche kennen lernen – und umgekehrt.

Um den weiblichen Nachwuchs in unserer Branche zu fördern, nehmen wir seit 2019 am bundesweiten Girls‘Day teil. Wir können den Schülerinnen zeigen, welch vielfältige Arbeitsbereiche es in der Aluminium-Wärmebehandlung gibt und dass sich technische Berufe genauso gut für Mädchen eignen wie für Jungs. Und die Schülerinnen zeigen uns jedes Mal aufs Neue, wie sehr Mädchen für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern sind.