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19.08.2025

Niedersachsen-Technikum – Erfolgreiches Sprungbrett für Frauen in MINT-Berufe

MINT-Berufsorientierung, die wirkt: Neun von zehn der Teilnehmerinnen starten nach dem Programm der Partnerorganisation der Initiative Klischeefrei in ein MINT-Studium oder eine MINT-Ausbildung. Was ist das Erfolgsrezept des Programms?

Niedersachsen-Technikum – Erfolgreiches Sprungbrett für Frauen in MINT-Berufe

Herausforderungen in der Berufsorientierung

Viele Studienberechtigte fühlen sich vor dem Schulabschluss unzureichend über ihre Möglichkeiten bei der Berufs- und Studienwahl informiert. Die wachsende Vielfalt an Studiengängen und Ausbildungsberufen wirkt oft überfordernd. Hinzu kommen Unsicherheiten über eigene Interessen und Kompetenzen sowie in der Gesellschaft verfestigte Geschlechterklischees, die nach wie vor die Berufswahl beeinflussen und zu einer starken geschlechtsspezifischen Segregation des Arbeitsmarktes beitragen.

Erfolgsmodell für Frauen in MINT

Das Niedersachsen-Technikum wirkt dem entgegen. Das sechsmonatige Propädeutikum zur intensiven Studien- und Berufsorientierung öffnet jungen Frauen mit (Fach-)Abitur den Weg in Berufe und Studiengänge im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Seit seiner Gründung in 2010 hat sich das Programm als wirksames Instrument zur Selbsterprobung, Orientierung und Vernetzung erwiesen. Mehr als 1000 Technikantinnen (Teilnehmerinnen) haben seitdem ihr Selbstkonzept in MINT gestärkt und so eine fundierte Studien- und Berufsentscheidung getroffen.

Das Erfolgsrezept basiert auf 6 wirksamen Faktoren:

  1. Intensive Kooperation von Hochschulen und Unternehmen
  2. Monoedukatives Konzept (nur für Frauen) zur gezielten Förderung
  3. Praxisnahe Einblicke in MINT-Berufe und -Studiengänge
  4. Kontakt zu Rollenvorbildern
  5. Förderung von Selbstwirksamkeit und beruflichem Selbstkonzept
  6. Abbau von Geschlechterstereotypen
  7. Messbare Wirkung

Eine aktuelle Alumnae-Befragung belegt die nachhaltige Wirkung des Konzeptes. Die Ergebnisse zeigen, dass

  • 8 von 10 Technikantinnen im Anschluss ein Studium oder ein duales Studium beginnen – 87 Prozent davon im MINT-Bereich.
  • Eine von 10 Technikantinnen im Anschluss in eine Ausbildung starten – 85 Prozent davon im MINT-Bereich.

Auch auf kognitiver wie emotionaler Ebene wirkt das Programm:  Die Technikantinnen profitieren von wertvollen Unternehmenseinblicken und -kontakten, die praxisnah zeigen, wie MINT-Berufe in der Realität aussehen. Durch gezielte Unterstützung bei der Studienwahl gewinnen sie Klarheit über ihre eigenen Interessen und Ziele. Ergänzt wird dies durch Einblicke in den Hochschulalltag sowie in den MINT-Bereich, die helfen, fachliche Neigungen zu entdecken und realistische Vorstellungen vom Studium zu entwickeln. Die Stärkung des Selbstvertrauens befähigt die Teilnehmerinnen, neue Herausforderungen anzunehmen und ambitionierte Ziele zu verfolgen. Zudem entstehen während der gemeinsamen Zeit Freundschaften und tragfähige Netzwerke, die weit über das Technikum hinaus Verbindung und gegenseitige Unterstützung bieten.

So überrascht es nicht, dass die Zufriedenheit mit dem Programm hoch ist: 9 von 10 Alumnae gaben an,  „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ mit der Teilnahme zu sein und 93 Prozent würden das Niedersachsen-Technikum weiterempfehlen.

Nachhaltige Wirkung für mehr Chancengleichheit 

Das Niedersachsen-Technikum leistet einen messbaren Beitrag dazu, Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen. Es wirkt nachhaltig sowohl auf die berufliche Orientierung als auch auf den erfolgreichen Einstieg in Studium, Ausbildung und Beruf. Die Zahlen zeigen, dass der Großteil der Absolventinnen im MINT-Bereich bleibt und ihre Ausbildung oder ihr Studium in Niedersachsen absolviert. Das Programm bietet eine bewährte Struktur, um Informationsdefizite zu überwinden, Selbstvertrauen zu fördern und Stereotype aufzubrechen – und leistet so einen wichtigen Beitrag zu mehr Chancengleichheit im Arbeitsmarkt. Bewerbungen sind jederzeit möglich

Das Niedersachsen-Technikum

Bewerbungen sind jederzeit möglich. Das Programm wird aktuell an neun Niedersächsischen Hochschulen angeboten: TU Braunschweig, TU Clausthal, Hochschule Emden/Leer, Hochschule Hannover, Leibniz Universität Hannover, Universität Hildesheim, Jade Hochschule Wilhelmshaven Oldenburg Elsfleth, Hochschule Osnabrück, Universität Osnabrück (Stand 08/2025)

Förderung und Koordination

Gefördert wird das Niedersachsen-Technikum durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung sowie von der Stiftung NiedersachsenMetall. Die Zentrale Koordination erfolgt durch die Hochschule Osnabrück.

Zum Portal des Niedersachsen-Technikums
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