25.11.2025
Podcast Klischeefrei in die Zukunft: Wie Vielfalt Unternehmen stärkt
In der Energie- und Wasserwirtschaft gibt es vielfältige Berufe. Miguel Diaz hat mit Wiebke Hillen und Analena Fritsch vom Podcast „Berufsweltenbummler“ über Vorteile klischeefreier Berufswahl gesprochen.
Ob Handwerk, Pflege oder Technik – viele Berufsfelder sind noch immer klar von Geschlechtern geprägt, auch die Energie- und Wasserwirtschaft. Solange technische Berufe als „Männerjobs“ gelten, bleibt das Potenzial vieler ungenutzt. Doch das muss nicht so bleiben. Unser Podcast-Gast Miguel Diaz zeigt, dass sich Kultur verändert, wenn wir Geschlechterbilder bewusst hinterfragen. Denn Rollenklischees sind kein Naturgesetz, sondern das Ergebnis gesellschaftlicher Prägung.
Wie Klischees Chancen begrenzen
Berufs- und Studienwahl sind stärker von Rollenbildern geprägt, als uns bewusst ist. Jugendliche entscheiden sich immer noch nach längst überholten Vorstellungen von „Männer-“ und „Frauenberufen“. Mädchen schließen dadurch fast zwei Drittel aller Berufe aus, Jungen etwa ein Viertel. Dadurch entgehen ihnen nicht nur persönliche Chancen, auch der Arbeitsmarkt verliert wertvolles Potenzial. Wer die dahinterliegenden Denkmuster erkennt, kann sie durchbrechen und Jugendlichen ermöglichen, nach Interessen statt nach Erwartungen zu entscheiden.
Klischeefrei handeln
Dass alle Menschen die Möglichkeit einer klischeefreien Berufswahl haben, dafür setzt sich die Initiative Klischeefrei ein. Sie stärkt Kinder bereits im Vorschulalter, bietet E-Learning-Angebote für Berufsberatende und arbeitet eng mit Partnerunternehmen zusammen. Das Ziel dabei: eine Arbeitswelt, in der sich alle Menschen angesprochen fühlen.
Und genau da kommen Unternehmen ins Spiel. Die Verantwortung beginnt schon bei der Stellenanzeige: Hier reicht ein simples „(m/w/d)“ nicht aus. Sprache sollte alle Geschlechter ansprechen und stereotype Begriffe vermeiden. Auch Bildwelten, Wortwahl und die gesamte Kommunikation prägen, wer sich angesprochen fühlt. Ganz wichtig: eine Unternehmenskultur, die Offenheit fördert und bereit ist, sich zu verändern.
Vielfalt zahlt sich aus
Der Einsatz für Klischeefreiheit lohnt sich, denn die Forschung zeigt, dass vielfältige Teams kreativer, innovativer und erfolgreicher sind. Außerdem sinkt der Fachkräftemangel, wenn die Berufe weniger nach Geschlecht getrennt sind. Denn es entstehen Arbeitsumfelder, in denen Menschen ihre Fähigkeiten unabhängig von Rollenbildern einbringen können.
Dabei sei ganz klar gesagt, dass niemand über Nacht klischeefrei wird. Veränderung ist ein Prozess – doch er beginnt mit der Bereitschaft, loszugehen. Unternehmen, die offen zeigen, dass sie an Vielfalt arbeiten, senden eine starke Botschaft: Wir sind bereit, uns zu verändern. Und das zieht Menschen an, die mitgestalten möchten – und zwar unabhängig vom Geschlecht.