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22.08.2023

„Vielfältiges Engagement für eine geschlechtersensible Studien- und Berufsorientierung“

Die Hochschule RheinMain versteht sich als offene Hochschule, sagt Präsidentin Prof. Dr. Eva Waller im Interview. Dass damit nicht Tage der offenen Tür gemeint sind, sondern eine diversitäts- und geschlechtersensible Haltung, versteht sich von selbst. Wie engagiert sich die Hochschule konkret?

„Vielfältiges Engagement für eine geschlechtersensible Studien- und Berufsorientierung“

Können Sie Ihre Organisation bitte kurz vorstellen?

Die Hochschule RheinMain (HSRM) bietet an sechs Standorten in Wiesbaden und Rüsselsheim am Main sehr gute Studienbedingungen in den fünf Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen, Design Informatik Medien, Ingenieurwissenschaften, Sozialwesen und Wiesbaden Business School. Unter den über 70 Studienangeboten gibt es an der HSRM neben Bachelor- und Masterstudiengängen auch berufsintegrierte, duale und Blended-Learning-Studiengänge. Die Hochschule RheinMain ist anerkannt für ihre praxisorientierte Lehre sowie für ihre anwendungsbezogene Forschung und zahlreiche Transferaktivitäten. Seit 2017 besitzt die HSRM das Promotionsrecht für die Fachrichtungen Soziale Arbeit und Angewandte Informatik, seit 2020 das Promotionsrecht in der Fachrichtung Mobilität und Logistik.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Die Hochschule RheinMain versteht sich als offene Hochschule, die einen breiten Zugang zum Studium gewährleistet und unterstützt. Durch die offizielle Beteiligung an der Initiative Klischeefrei möchte die HSRM ihr Engagement im Bereich der diversitätssensiblen Studien- und Berufswahl erweitern. Zudem begreift die HSRM das Netzwerk der Initiative sowie den Austausch mit den Partnerorganisationen als gewinnbringende Unterstützung in der Umsetzung der gemeinsamen Ziele.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Die HSRM engagiert sich auf vielfältige Weise für eine geschlechtersensible Studien- und Berufsorientierung. So versucht sie über Formate wie die Kinderuni und den Girls’Day bereits junge Mädchen für den MINT-Bereich zu interessieren. Für junge Frauen bietet sie das Hessen-Technikum – ein Schnupperstudium mit Praktika – an, um ihnen mögliche Vorbehalte vor einem MINT-Studium zu nehmen. Während des Studiums können Studentinnen der HSRM an einem landesweiten Mentoring-Programm teilnehmen: Über die unterschiedlichen Förderlinien des Mentoring Hessen bietet die HSRM Studentinnen, Promovendinnen und Postdoktorandinnen eine individuelle Studien- und Berufsorientierung sowie die Möglichkeit, ein eigenes Netzwerk aufzubauen. Für Nachwuchswissenschaftlerinnen bietet die HSRM ein spezielles Lehrbeauftragtenprogramm sowie einzelne Veranstaltungen an, die ihnen Orientierung für ihre berufliche Zukunft geben.

Die HSRM beteiligt sich seit einigen Jahren am gFFZ, dem Gender- und Frauenforschungszentrum der Hessischen Hochschulen. Dieses initiiert, koordiniert und fördert Genderforschungsprojekte an den hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und berät sie in Gender- und Gleichstellungsfragen. Seit 2021 ist die HSRM aktiv Teil des Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder und hat seitdem die Bereiche Gender in der Lehre sowie gendergerechte Berufungsverfahren und aktive Rekrutierung aufgebaut. Zudem führt die HSRM seit 2022 das Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes durch, um mögliche Barrieren aufzudecken und abzubauen.