Studie 2024

Einstellungen zu Geschlechterrollen sind in Deutschland im Laufe der Zeit egalitärer geworden

DIW Wochenbericht Nr. 46/2024

Details

Autorin/Autor:
Menkhoff, Lukas; Wrohlich, Katharina
Herausgegeben von:
DIW Berlin — Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V.
Erscheinungsjahr:
2024
Thema:
Arbeitsmarkt
Format:
Studie
zur Veröffentlichung

Die Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) analysiert international erhobene Daten des World Value Survey (WVS). Demnach ist das Frauenbild in Deutschland in den letzten 30 Jahren deutlich egalitärer geworden. Untersucht wurden vier Dimensionen: 

  • Arbeitsmarkt: Sollten Männer bei Jobknappheit mehr Recht auf einen Job haben als Frauen?
  • Familie: Leiden Vorschulkinder, wenn die Mutter arbeitet?
  • Bildung: Ist ein Universitätsabschluss für Jungen wichtiger als für Mädchen?
  • Politik: Sind Männer bessere politische Führungspersonen?

Die Auswertung zeigt, dass das gesellschaftliche Rollenbild der Frau in den letzten Jahrzehnten deutlich moderner geworden ist. Beispiel Arbeitsmarkt: Während 1990 noch hohe Zustimmungswerte zu einer Bevorzugung der Männer bei Jobknappheit festgestellt werden konnten, lehnen dies heute 80 Prozent der Befragten ab. Einzig bei der Aussage, Kinder würden leiden, wenn Mütter berufstätig sind, gab es nach Jahren steigender Ablehnung wieder einen Rückschritt. 

Im internationalen Vergleich überwiegt in Deutschland ein relativ modernes Frauenbild. Deutlich gleichberechtigter sind Frauen jedoch in nordeuropäischen Ländern. In weiten Teilen der Welt bestehen dagegen traditionelle Rollenbilder fort.