17.12.2020
„Wir wollen Chancengerechtigkeit, klischeefreies Handeln, Selbstvertrauen und uneingeschränkte Selbstverwirklichung fördern“
Gender Diversity liegt der AXA Deutschland, das zu den den größten Erstversicherern in Deutschland zählt, am Herzen. Chief Diversity Officer Christian Riekel erzählt, wie AXA sich konkret für Diversität einsetzt.
Herr Riekel, können Sie die AXA Konzern AG kurz vorstellen?
Die AXA Gruppe ist der Versicherungsbranche zuzuordnen als ein ursprünglich französisches, heute in 64 Ländern tätiges Versicherungsunternehmen mit Hauptsitz in Paris. In Deutschland firmiert sie als AXA Konzern AG an 16 Standorten mit Hauptsitz in Köln.
Die Aktiengesellschaft versichert Privatpersonen und Unternehmen und verzeichnet derzeit rund acht Millionen Kunden sowie 9.038 Mitarbeitende. Damit zählt die AXA Konzern AG zu den größten Erstversicherern in Deutschland. Zu den Produkten der AXA Konzern AG zählen vor allem Personenversicherungsleistungen mit Kranken- und Vorsorgeversicherungen sowie Sachversicherungsleistungen mit Schaden- und Unfallversicherungen.
Ebenso vielfältig wie die Produkte der AXA ist auch die Belegschaft bei einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis mit 53 Prozent weiblichen und 47 Prozent männlichen Mitarbeitenden und einer Altersspanne zwischen 16 und 65 Jahren.
Internationalität wird bei AXA großgeschrieben, sodass es nicht verwunderlich ist, dass 43 Nationalitäten bei AXA in Deutschland arbeiten. Wir geben jedem die Chance sich als ganze Person einzubringen und sind stolz auf die Vielfalt der AXA Konzern AG. Wir geben unser bestes diese fortwährend in einer Kultur der Wertschätzung, Offenheit und des Respekts auszubauen.
Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?
Noch wird das menschliche Handeln durch Vorurteile und gesellschaftlichen Erwartungen beeinflusst und somit stehen wir alle vor der Herausforderung diese aufzulösen. Die Einschränkung durch diese Stereotype und rollenspezifischen Klischees auf die Entfaltung des eigenen Potenzials und der eigenen Leidenschaft begegnet uns im Rahmen unserer Arbeit in der Diversity & Inclusion Abteilung bei der AXA Konzern AG leider immer noch zu oft.
Viel zu häufig fügen sich Frauen diesen Klischees und unterschätzen ihr eigenes berufliches Können und reden ihre durchaus ausgeprägten Fähigkeiten klein. Auch der Anteil von Frauen in Führungspositionen und Mint-Berufen ist, auf Grund geschlechtsspezifischer, sagbar veralteter Rollenbilder, deutlich zu niedrig. Unserem Diversity-Management liegt folglich alles daran, Gender Diversity voran zu treiben und im Zuge dessen mit jeglicher Form von Vorurteil aufzuräumen. Wir wollen stattdessen Chancengerechtigkeit, klischeefreies Handeln, Selbstvertrauen und uneingeschränkte Selbstverwirklichung fördern.
Wir möchten das Anliegen der Initiative Klischeefrei unterstützen und jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich fernab von gesellschaftlichen Normen und geschlechterspezifischen Klischees beruflich zu orientieren und so der Unzufriedenheit durch einengende Erwartungen zu entkommen. Auch wir sehen die Notwendigkeit, dass jungen Menschen neue Wege eröffnet werden müssen, die die unendliche Bandbreite an Möglichkeiten beinhalten und sich auf das individuelle Talent statt längst eingestaubte geschlechterspezifische Rollen fokussieren.
Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?
Eine Vielzahl von Projekten erlauben uns eine geschlechtersensible Berufsorientierung zu fördern. Zum einen lassen sich unsere Förderprogramme nennen, welche gezielt Gender Diversity vorantreiben und jedes Jahr aufs Neue 60 Teilnehmende durch eine bunte Kombination aus Community, Experience, Events und Mentoring dazu bekräftigen sich selbst mehr zuzutrauen und sich unabhängig von geschlechtsspezifischen Erwartungen beruflich zu orientieren. Unsere SheWOW-Kampagne ermöglicht es Frauen, sich mehr zutrauen und ihre Stärken zu erkennen sowie mit Stolz zu zeigen.
Durch eine Vielzahl verschiedener Formate unter dem Motto „Zeige was Du kannst“ werden durch die SheWOW Kampagne die Selbstwirksamkeit, die Kommunikation, das Unternehmertum und die Führung durch Entwicklungsimpulse bei Frauen gefördert und veraltete Stereotype auf humorvolle Art und Weise aufgebrochen. Zuletzt haben wir im Rahmen der Kampagne eine Veranstaltung für weibliche Auszubildende im Vertrieb angeboten, in der die junge Frauen Mut sammeln konnten, den Stereotypen entgegen zu treten und erfolgreich im noch männerdominierten Vertrieb zu sein.
Welche Erfolge haben Sie bisher mit Ihrer Arbeit erreicht?
Bisher haben wir eine Vielzahl von Erfolgen bei AXA erzielt. Beispielsweise ist die Einstellungsrate von Frauen allein im vergangenen Jahr um 22 Prozent einhergehend mit der Bestnote im Kununu-Gleichberechtigungsscore (+ 40 Prozent) gestiegen. Auch der eNPS (Employee Net Promoter Score) – als das Maß der Weiterempfehlung des Arbeitgebers an Freunde und Bekannte – ist seit Dezember 2019 um 11 Punkte gestiegen. Aufgeteilt auf die Geschlechter zeigt sich, dass der eNPS von Frauen 6 Punkte höher ist als der von Männern. Selbstverständlich ist noch lange nicht alles getan und wir geben fortwährend unser bestes, Diversität und Zugehörigkeitsgefühl zu fördern und Klischees zu eliminieren.