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16.02.2021

„Für uns ist es wichtig, sich Vorurteile bewusst zu machen und Schubladendenken aufzulösen“

„Den Kontakt zu potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits frühzeitig herzustellen und sie für eine neutrale Berufs- und Studienorientierung zu sensibilisieren, ist für uns entscheidend“, sagt WetterOnline-Personalreferentin Romina Klein im Interview mit der Klischeefrei-Redaktion.

„Für uns ist es wichtig, sich Vorurteile bewusst zu machen und Schubladendenken aufzulösen“

Frau Klein, könnten Sie die WetterOnline GmbH kurz vorstellen?

WetterOnline ist einer der größten global tätigen Anbieter für meteorologische Dienstleistungen und versorgt seine Kundinnen und Kunden tagtäglich mit zuverlässigen Informationen rund ums Thema Wetter. Das Unternehmen wurde 1996 gegründet und ist seitdem inhabergeführt durch den Bonner Meteorologen Dr. Joachim Klaßen.

Mittlerweile arbeiten über 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit verschiedenen Nationalitäten und Altersklassen gemeinsam daran, innovative Produkte für Privat- und Geschäftskunden zu entwickeln.

Unsere Apps, die weltweit angeboten werden, geben Hinweise für die tägliche Fahrt zur Arbeit, die Freizeitplanung und helfen bei der Wahl des Urlaubsziels. Regelmäßig greifen über 35 Millionen Nutzerinnen und Nutzer auf unser umfangreiches Angebot zu.

Was hat sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Klischees begegnen jedem von uns tagtäglich. Auch der Arbeitsalltag bleibt an einigen Stellen davon leider nicht verschont, denn viele Berufe sind noch immer in Geschlechterstereotype eingeteilt.

Gerade in der männerdominierten Informatikbranche ist es für uns als Arbeitgeber wichtig, sich typische Vorurteile bewusst zu machen und Schubladendenken aufzulösen. Das wollen wir mit unserem Beitritt zur Initiative Klischeefrei weiterhin unterstützen und ausbauen.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Für uns ist es wichtig, den Kontakt zu potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits frühzeitig herzustellen und sie für eine neutrale Berufs- und Studienorientierung zu sensibilisieren.

Schülerinnen und Schüler von Partnerschulen in der Umgebung können beispielsweise an unserer sogenannten IT AG teilnehmen und bekommen dort ein Jahr lang einen Einblick in die Aufgaben der Softwareentwicklung bei WetterOnline. Dadurch haben auch Schülerinnen die Möglichkeit, frühzeitig den Beruf einer Softwareentwicklerin (w/m/d) kennenzulernen. Die Vermittlung der Inhalte erfolgt dabei unter anderem durch unsere Mitarbeiterinnen aus dem IT-Bereich, wodurch die Schülerinnen und Schüler bereits Softwareentwicklerinnen kennenlernen und dafür sensibilisiert werden, dass auch Frauen in diesem Bereich arbeiten. Nach der Schule stehen den Teilnehmenden verschiedene Möglichkeiten bei uns offen, zum Beispiel eine Ausbildung, ein duales Studium oder eine Werkstudierendentätigkeit. Auch Schulpraktika, bei denen Schülerinnen und Schüler die IT oder Meteorologie kennenlernen können, werden bei WetterOnline angeboten.

Außerdem unterstützt WetterOnline das Programm „mentoring4women – Frauen in die Führung!“, das vom Kompetenzzentrum „Frau und Beruf Bonn/Rhein-Sieg“ angeboten wird. In diesem Programm wird weiblichen Fachkräften ein Jahr lang eine Führungskraft als Mentorin oder Mentor zur Seite gestellt. Ziel ist es, diese auf eine leitende Funktion vorzubereiten oder sie darin zu festigen. Frank Müntinga, Leiter unseres Bereichs „Personal & Verwaltung“, steht im Rahmen dieses Programms einer Fachkraft eines anderen Unternehmens als Mentor zur Seite. Zudem ist WetterOnline Mitglied im Netzwerk für familienbewusste Personalpolitik.

Welche Erfolge haben Sie bisher mit Ihrer Arbeit erreicht?

Das klischeefreie Denken konnten wir auch bereits an anderen Stellen erreichen und verinnerlichen. Mittlerweile sind 41 Prozent der Belegschaft weiblich. Ein nicht unerheblicher Anteil davon arbeitet in unserem Produktbereich und hat somit einen IT-spezifischen Beruf.

Außerdem wird die Familienzeit bei WetterOnline großgeschrieben. Egal ob männlich oder weiblich und über alle Hierarchieebenen hinweg, sobald eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter bei WetterOnline Nachwuchs erwartet, wird vom Unternehmen gewünscht, dass Elternzeit beantragt und diese einzigartige Zeit mit der Familie genossen wird.