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17.06.2021

„Die Übergänge unserer Geförderten weisen eine hohe individuelle Passung auf“

Als Bildungsstiftung der deutschen Wirtschaft fördert die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) junge Menschen, die etwas erreichen wollen. Im Interview erklärt Dr. Ulrich Hinz, Bereichsleitung Schülerförderung, warum die Werte der Stiftung sehr gut zur Initiative Klischeefrei passen.

„Die Übergänge unserer Geförderten weisen eine hohe individuelle Passung auf“

Herr Dr. Hinz, können Sie die Stiftung der Deutschen Wirtschaft kurz vorstellen?

Die gemeinnützige Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) setzt sich für die nächste Generation ein und fördert aktuell über 4.000 Schüler*innen, Auszubildende, Studierende, Promovierende und junge Berufstätige.

Unter dem Motto „Wir stiften Chancen!“ ist ihre Vision eine Gesellschaft, in der alle jungen Menschen ihr Potenzial ausschöpfen können. Besonders im Fokus haben wir hierbei die Bildungsübergänge. Dort ist der Unterstützungsbedarf erwiesenermaßen besonders groß. Mit einer professionellen Studien- und Berufsorientierung unterstützen wir unsere Programmteilnehmenden dabei, eine Entscheidung zu treffen, die sich mit ihren Interessen deckt und die ihnen ein erfüllendes Berufsleben ermöglicht.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Die sdw positioniert sich in ihrem Leitbild klar gegen Rassismus genauso wie gegen jede andere Art von Diskriminierung. Diversität sieht sie als Stärke und tritt für Weltoffenheit und ein respektvolles Miteinander ein. Gerade angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung in Deutschland und Europa ist es der Stiftung wichtig, hier Flagge zu zeigen. So hat sie beispielsweise unter der Überschrift #sdwerte Stipendiat*innen und Ehrenamtlichen eine Stimme gegeben, die sich auf verschiedensten Wegen und in unterschiedlichsten Initiativen für Diversität einsetzen.

Klischeefrei vertritt dieselben Werte, will Rollenklischees aufbrechen und macht dies mit starker Öffentlichkeitsarbeit bekannt. Die Initiative ist daher ein wunderbarer Partner für die Stiftung, den wir mit unserer Mitgliedschaft gern unterstützen.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

In vielen Programmen unserer Stiftung begleiten wir Jugendliche und junge Erwachsene ganz persönlich auf ihrem Werdegang. Dabei reflektieren wir gemeinschaftlich auch die Bedeutung von Geschlechterstereotypen und unterstützen eine freie Wahl des weiteren Bildungs- und Berufswegs.

Allein die Talente sollen über die individuelle Zukunft entscheiden, nicht aber die Herkunft oder die Zuweisung zu einem Geschlecht. Unsere Workshops und Leitfäden praktizieren eine geschlechtersensible Studien- und Berufsorientierung kontinuierlich – und sind damit für uns ein ganz selbstverständlicher Ausweis unserer Haltung und Werte.

Welche Erfolge haben Sie bisher mit Ihrer Arbeit erreicht?

Die Übergänge unserer Geförderten weisen eine hohe individuelle Passung auf. Ein Indikator hierfür sind niedrige Quoten bei Abbrüchen im Studium oder in der beruflichen Bildung. In Umfragen und Evaluationen spiegeln unsere Stipendiat*innen zurück, dass sie mit den gewählten Schritten sehr zufrieden sind. Über 90 Prozent der geförderten Schüler*innen, die ein Studium beginnen, melden zum Beispiel im vierten Semester zurück, dass sie denselben Weg erneut gehen würden.

Zudem haben wir auch überproportional hohe Quoten bei Übergängen in den MINT-Bereich: diese auch unter starker Beteiligung von Frauen. Viele junge Menschen in unserer Förderung formen ihre Talente und Kompetenzen und sind auf hoffnungsvollen Wegen, echte Change Maker in unserer Gesellschaft zu werden.

Darüber hinaus ist es der Stiftung ein wichtiges Anliegen, ihre erfolgreich erprobten Konzepte für eine gute Studien- und Berufsorientierung für viele nutzbar zu machen. So entwickeln wir im Rahmen eines bundesweiten Vorhabens Unterrichtsmaterialien für die gymnasiale Oberstufe und geben diese an Lehrkräfte und Berufsberater*innen weiter. Dort werden sie mit großer Zustimmung aufgenommen und eingesetzt.