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22.06.2021

„Wir wollen die Fähigkeit stärken, die eigenen Kompetenzen zu entdecken“

Wir engagieren uns in der Initiative Klischeefreie Berufs- und Studienwahl, da es bei der Bewältigung der Herausforderungen im Klima- und Umweltschutz junge Leute mit Engagement und Ideen bedarf, sagt Prof. Klaus-Dieter Barbknecht, Rektor der Technischen Universität Bergakademie Freiberg.

„Wir wollen die Fähigkeit stärken, die eigenen Kompetenzen zu entdecken“

Professor Barbknecht, können Sie sich und die TU Bergakademie Freiberg kurz vorstellen?

Die Technische Universität Bergakademie Freiberg gilt als einzigartige deutsche Ressourcenuniversität. Wir widmen uns in Lehre und Forschung den Themen und Herausforderungen der Technologien und Verfahren entlang der gesamten Wortschöpfung-und Prozesskette der Roh- und Werkstoffe von der Erkundung über die Gewinnung, Veredlung, Wiederaufbereitung bis zur hochwertigen Wiederverwendung.

Mit unserer aktiven Philosophie der Nachhaltigkeit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Rohstoff- und Energieversorgung für Klima- und Umweltschutz, technische Innovation und Wohlstand und damit für eine lebenswerte Zukunft in einer modernen und verantwortungsbewussten Gesellschaft.

Wir engagieren uns in der Initiative Klischeefreie Berufs- und Studienwahl, da es bei der Bewältigung dieser Herausforderungen junge Leute mit Engagement und Ideen bedarf.

Als Rektor der Universität steht auch die Rektoratskommission Diversity, Gleichstellung und Inklusion unter meiner Leitung. Unser Ziel ist es, Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung und Familienfreundlichkeit sowie der Inklusion und des Diversity Managements zu initiieren und für diese Themen zu sensibilisieren. Der Abbau von Vorurteilen und die Gegensteuerung zu veralteten Rollenmodellen liegen uns dabei besonders am Herzen. Hierzu benötigt es ein breites gesellschaftliches Engagement für längst notwendige Veränderungsprozesse.

Was hat Sie motiviert, sich in der Initiative Klischeefrei zu engagieren?

Wir erleben in unserer Gesellschaft nach wie vor veraltete Rollenmodelle, die sich in der Berufswahl und auch in der Studien- und Fachwahl von jungen Frauen und Männern widerspiegeln. Die TU Bergakademie ist eine Technische Universität mit einem stark ausgeprägten MINT-Profil. Von unseren über 4.000 Studierenden sind es nur 32 Prozent Studentinnen, die in einem Natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Fach studieren. In der Studienorientierung beraten wir unabhängig von Geschlechterklischees.

In welcher Weise setzt sich die TU Bergakademie Freiberg für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Wir wollen mit unseren Angeboten die Fähigkeit stärken, die eigenen Kompetenzen zu entdecken, um zu erkennen, welches Fach für die Studieninteressierten das Richtige ist. Studium oder Ausbildung? Welches Fachgebiet macht besonderen Spaß? In welchem Bereich liegen die eigenen Stärken und Fähigkeiten? Können Freude, Fähigkeiten und Talent miteinander verbunden werden?

Hier setzen wir mit unserem Angebot „Uni zum Kennenlernen“ und mit unserem WIN-Orientierungsstudium an. Beide Angebote bieten die Möglichkeit, diese oder noch andere offenen Fragen über die eigene Zukunft durch Erleben, Erfahren und Erkennen zu beantworten.

Das Bewusstsein für die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu verstetigen, dafür gibt es auch während des gesamten Studiums ein Netzwerk an der Uni, zu dem unter anderem das Doktorandinnen-Programm unserer Graduierten und Forschungsakademie gehört.

„Der Abbau von Vorurteilen und die Gegensteuerung zu veralteten Rollenmodellen liegen uns als Universität besonders am Herzen. Hierzu benötigt es ein breites gesellschaftliches Engagement fur längst notwendige Veränderungsprozesse.“

Prof. Klaus-Dieter Barbknecht, Rektor der Technischen Universität Bergakademie Freiberg