Herr Liehr, könnten Sie Pflasterpass bitte kurz vorstellen?

Alle 18 Sekunden verletzt sich in Deutschland ein Kind bei einem Unfall so schwer, dass es ärztlich versorgt werden muss. Mit unserem Pflasterpass® -Projekt möchten wir 4- bis 8 -Jährige an das Thema „Erste Hilfe für Kinder“ heranführen, sie für die Gefahren in Heim, Schule und Freizeit sensibilisieren und ihnen die altersgerechten Grundlagen der Ersten Hilfe vermitteln. Ziel von Pflasterpass® ist es, an KiTas und Schulen in ganz Deutschland einen einheitlichen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder anzubieten – ähnlich dem Seepferdchen beim Schwimmen lernen. Dafür wurde eine eigene Erste-Hilfe-Bilderwelt und Szenerie rund um Igelchen und seine Freunde geschaffen, die den Kindern spielerisch die Inhalte der Kurse beibringen.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

In der Didaktik von Pflasterpass® wird die wunderbare Vielfalt aufgegriffen und abgebildet. Wussten Sie, dass es Igel auf der ganzen Welt gibt? Somit hat jedes Kind die Möglichkeit, sich mit einem Charakter unserer Igelchen-Bilderwelt zu identifizieren. Jede und jeder kann ein kleiner Retter oder eine Retterin sein, denn etwas vereint uns alle von Anfang an: die angeborene Fähigkeit zur Empathie.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Durch die Erfahrung der Selbstwirksamkeit, wird die Resilienz jedes Kindes gestärkt. Diese Widerstandsfähigkeit ist ein Ausdruck der Stärke, die jedes Kind benötigt, um den eigenen Weg zu gehen.

Welche Erfolge haben Sie bisher mit Ihrer Arbeit erreicht?

Die Pflasterpass gGmbH ist mit dem Projekt Pflasterpass-Wissen kann Leben retten® DEKRA Award Gewinner 2017 in der Kategorie Heim und Freizeit. Doch der wahre Erfolg sind die unzähligen kleinen ausgebildeten Retterinnen und Retter – über 30.000.