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„Als Stadtverwaltung sind wir Arbeitgeberin mit Vorbildfunktion“

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ulm, Diana Bayer, im Klischeefrei-Interview

Die Stadt Ulm hat ihr Engagement für mehr Diversität und Gleichberechtigung 2020 organisatorisch auf neue Füße gestellt. Das Team „Chancengerechtigkeit und Vielfalt“ wirkt nach außen und nach innen, denn die Verwaltung ist auch eine große Arbeitgeberin. Was plant Ulm für die Zukunft?

„Als Stadtverwaltung sind wir Arbeitgeberin mit Vorbildfunktion“

Frau Bayer, könnten Sie die Stadt Ulm bitte kurz vorstellen?

Die Stadt Ulm ist eine Kommunalverwaltung im zentralen Süden Deutschlands mit knapp 3.200 Mitarbeiter*innen in einer Vielzahl von Berufen. Mit über 126.000 Einwohner*innen ist die Stadt ein bedeutender Wirtschafts- und Universitätsstandort zwischen Stuttgart und München und Sitz vieler international agierender Unternehmen. 2021 wurde die Stadtverwaltung bereits zum sechsten Mal in Folge mit dem Total EQuality Prädikat für ihr kontinuierliches Engagement für Chancengleichheit ausgezeichnet. 

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Durch den Beitritt zur Initiative Klischeefrei bekräftigen wir unser Engagement für einen Abbau von Geschlechterklischees bei der Berufswahl und eine geschlechtersensible Berufsorientierung und tragen dieses sichtbar nach außen. Die Möglichkeit zur Vernetzung und den Austausch mit weiteren teilnehmenden Kommunen ist darüber hinaus ein wichtiger Bestandteil, um unsere Arbeit nachhaltig zu gestalten.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und
Studienorientierung ein?

Das Engagement für eine gleichberechtigte Teilhabe aller am Berufsleben wird schon seit vielen Jahren erfolgreich verfolgt. Die Stadtverwaltung fördert das Thema und entwickelt sich hier ständig weiter. Seit 2020 gibt es in der Stadtverwaltung ein neues Team „Chancengerechtigkeit und Vielfalt“, das als Zentralstelle fungiert und strategisch im Umfeld des Oberbürgermeisters positioniert ist. Das neue Team hat unter anderem den Auftrag, die Diversitätsarbeit in Ulm voranzutreiben. Hierzu gehört, innerhalb der Stadtverwaltung Impulse zu setzen, um in Zusammenarbeit mit den Abteilungen, beispielsweise das Personalmanagement zukunftsfähig auszurichten. Als Stadtverwaltung sind wir Arbeitgeberin mit Vorbildfunktion, weshalb es uns wichtig ist, dass sich zukünftige Mitarbeiter*innen unabhängig von gesellschaftlichen Stereotypen für ihren Wunschberuf entscheiden und diesen mit Freude ausführen. Um der gewachsenen Vielfalt der Lebens- und Arbeitsformen zu entsprechen, arbeiten wir daran, die Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeiter*innen entsprechend anzupassen und bieten Fortbildungen zum Thema Gender Mainstreaming, Optionen wie „Führen in Teilzeit“ und eine Ausweitung der Angebote für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie an. Mithilfe dieser Angebote ist es unser Ziel, in Bereichen, in welchen eine Unterrepräsentanz besteht, in der Zukunft ein ausgeglichenes Verhältnis von Frauen und Männern zu erreichen.