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06.07.2023

Mehr Möglichkeiten als gedacht

Der Beruf Elektroingenieurin ist anders, als Jugendliche sich ihn vorstellen | Wie insbesondere Mädchen für Elektrotechnik begeistern?

Jugendliche haben oft falsche Vorstellungen von Elektrotechnik. Dies sorgt für rückläufige Studierendenzahlen, dabei steigt der Bedarf an Fachleuten. Der Frauenanteil ist sehr niedrig. Woran liegt das? Wie können insbesondere Mädchen für den Beruf gewonnen werden? Eine Studienreihe des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) gibt Antworten.

Mehr Möglichkeiten als gedacht

Eine repräsentative Studie des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen beim Bayerischen Rundfunk (IZI) legt ihren Fokus speziell auf Berufe und Studiengänge rund um Elektrotechnik. In diesem Feld ist sowohl an Universitäten als auch in Ausbildungsberufen der Frauenanteil sehr gering. 2020 waren im Fach Elektrotechnik nur 16 Prozent der Studienanfänger und -anfängerinnen weiblich. Im Ausbildungsberuf „Elektroniker/-in für Energie- und Gebäudetechnik“, dem im Zuge der Energiewende ebenso wie den Elektroingenieurinnen und -ingenieuren eine hohe Bedeutung zukommt, betrug der Anteil der weiblichen Neu-Azubis 2022 sogar nur 3 Prozent.

Die Studie untersuchte zum einen das Image des Berufs Elektroingenieur/Elektroingenieurin, die Berufsfindung und Berufsberatung, das Studium selbst und welches Bild Jugendliche davon haben und sie fragte, warum sich junge Frauen nicht für das Fach entscheiden oder es wieder aufgeben.

Zwei von geplanten vier Bänden wurden bereits veröffentlicht. Die Ergebnisse:

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Schülerinnen und Schüler haben kaum Berührungspunkte zur Arbeitswelt von Elektroingenieurinnen und -ingenieuren und ziehen ihre Vorstellungen über den Beruf aus elektrischen Dingen im Alltag. Stromanschlüsse oder die Weihnachtsbeleuchtung wurden genannt. Unter „Elektro“ verstehen die Jugendlichen Tätigkeiten wie Erstellen, Warten und Kontrollieren, nicht aber zum Beispiel kreatives Arbeiten an Lösungen für eine bessere Zukunft. Würde das Berufsfeld realitätsnah und anschaulich vermittelt, würde es deutlich an Attraktivität gewinnen.

Berufsfindung

Die meisten befragten Jugendlichen haben keinen fundierten Überblick über ihre Möglichkeiten. Ihren Berufswunsch entwickeln sie auf der Basis von Empfehlungen von Eltern, Lehrkräften, Geschwistern oder anderen Bekannten, kombiniert mit Internetrecherchen. Eine große Rolle spielt auch die soziale Anerkennung des Berufs bzw., was das soziale Umfeld zum Berufswunsch sagt. Der Berufswunsch entwickelt sich also aus verschiedenen Impulsen und wird auch von Geschlechterstereotypen mitgeprägt.

Dr. Maya Götz, Leiterin des IZI und der Studie, sprach auf der 4. Klischeefrei-Fachtagung zum Thema „‚Ich habe viel mehr Möglichkeiten, als ich dachte‘ – Chancen, Mädchen, E-Technik“ und stellte die Ergebnisse der Studie erstmals öffentlich vor. Die Präsentation zum Vortrag steht in der Dokumentation der Fachtagung zur Verfügung.