Talkrunde
Die anschließende Talk-Runde mit Schirmherrin Elke Büdenbender, Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, Bundesfamilienministerin Lisa Paus, der Parlamentarischen Staatssekretärin Kerstin Griese (Bundesarbeitsministerium), dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg (Bundesbildungsministerium) sowie mit Ricklef Beutin, Leitung der Zentralabteilung des Auswärtigen Amts, warf einen bundespolitischen Blick auf Klischees, Arbeitsmarkt und Berufsbildung.
In einer höheren Erwerbsbeteiligung von Frauen liegt großes Potential in der Fachkräftegewinnung, darin war sich die Runde einig. Vor allem Mütter reduzieren ihre Arbeitszeit. Auf der anderen Seite hob insbesondere Bundesfamilienministerin Lisa Paus hervor, wie wichtig es sei, dass sich Männer stärker an Haushalt und Kindererziehung, der sogenannten Care-Arbeit, beteiligen.
Das Duale System als Erfolgsmodell der beruflichen Bildung hob Dr. Jens Brandenburg vom Bundesbildungsministerin hervor und verwies auf die in Deutschland im internationalen Vergleich niedrige Jugendarbeitslosigkeit. Doch würden immer weniger junge Menschen eine Ausbildung absolvieren, vor allem im Handwerk und im Gewerbe. Pflegeberufe erlebten dagegen Zuwächse.
Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck wies darauf hin, dass auch und gerade im Handwerk Berufsbilder Klischees unterlägen. Häufig würden mit dem Handwerk Bauberufe verbunden, dabei sei das Handwerk viel mehr. Es brauche außerdem mehr Frauen in männerdominierten Handwerksberufen.
Klischeefreiheit sei ganz wichtig für die Fachkräftegewinnung, bekräftigte Kerstin Griese und brachte die Sicht des Bundesarbeitsministeriums in die Runde ein. Wenn man den richtigen Beruf ergriffen habe, sei man „ein Leben lang glücklich“. Deshalb sei eine gendersensible Berufsberatung notwendig. Sie forderte die Betriebe außerdem auf, Jugendlichen eine Chance zu geben, zum Beispiel über Praktika, und wies auf Unterstützungsangebote der Bundesagentur für Arbeit für Unternehmen hin.
Elke Büdenbender weitete den Blick, indem sie die Bedeutung des Umfelds für die Berufsorientierung hervorhob. Dass Kinder schon von Anfang an Stereotype zum Beispiel auch beim Spielzeug erlebten, müsse sich ändern, forderte sie.
Den vollständigen Talk finden Sie im Live Mitschnitt ab Minute 19:30.