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03.08.2017

Modellprojekt untersucht Berufswünsche Jugendlicher

Ergebnisse aus einem Modellprojekt im Polytechnischen Zentrum Schkopau (Sachsen-Anhalt) zeigen, dass die Berufswünsche von Mädchen und Jungen häufig geschlechterspezifisch geprägt sind. Das Spektrum der Berufswünsche hingegen ist mit 299 Nennungen in 112 verschiedenen Berufen breit gefächert.

Eine Gruppe Jugendlicher beim Elektronikunterricht in der Berufsschule mit Lehrerin

Nach wie vor existieren bei Jugendlichen typische geschlechterspezifische Vorstellungen über ihre berufliche Zukunft. Dies gilt auch für die Schülerinnen und Schüler, die an einem Modellprojekt im Polytechnischen Zentrum (PTZ) Schkopau teilnahmen.

Neben Einflüssen auf ihre Berufswünsche, die vom Gruppenverhalten und vom Elternhaus ausgehen, tragen auch die Erfahrungen mit eigener praktischer Arbeit zur Auseinandersetzung mit der Welt der Berufe bei.

Der Beitrag „Berufswünsche und Einflüsse auf die Berufswahl von Jugendlichen“ (Autorinnen Holle Grünert und Susanne Kaufmann) in der aktuellen Ausgabe 4/2017 der BWP macht allerdings auch deutlich, dass die Erfahrungen mit eigener praktischer Arbeit kaum zu grundsätzlich neuen Orientierungen führen, so zum Beispiel zu einer stärkeren Hinwendung von Mädchen zu technischen Berufen.

Das Modellprojekt zur Weiterentwicklung der Berufsorientierung im Polytechnischen Zentrum Schkopau (PTZ) lief vom 1.8.2015 bis 31.7.2017, wurde von der Stiftung Neue Länder in der Otto-Brenner-Stiftung gefördert und von der ARBEIT UND LEBEN Bildungsförderwerk GmbH durchgeführt. Wissenschaftlich begleitet wurde das Modellprojekt vom Zentrum für Sozialforschung Halle e. V. Zielgruppe waren Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen aus drei Sekundarschulen im Saalekreis.

Projektziele waren:

  • verbesserte, praxisorientierte Berufsorientierung
  • die Befähigung der Schülerinnen zur realistischen Berufswahl durch Reflexion eigener Kompetenzen
  • Beitrag zur Chancengleichheit von Mädchen und Jungen und zur Orientierung von Mädchen auf Technikberufe
  • Verbesserung der Chancen von Hauptschülerinnen und Hauptschülern am Ausbildungsmarkt

Inhaltliche Eckpunkte des Projekts:

  • Unter insgesamt acht Berufsfeldern wählten die Schülerinnen und Schüler in der 8. und 9. Klasse jeweils ein Feld aus, in dem sie sich praktisch erproben.
  • Pro Klassenstufe hatten die Jugendlichen ein halbes Jahr lang 14-tägig den Lehrplan ergänzenden praktischen Unterricht im PTZ.
  • Durch Synergien mit anderen Aktivitäten zur Berufsorientierung wurden darüber hinaus auch direkte Betriebskontakte angestrebt.