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10.11.2017

„Wir legen Wert auf ein vielschichtiges und bunt gemischtes Team“

Die BROCKHAUS AG hat in ihrer Branche, dem IT-Bereich, mit hartnäckigen Rollenklischees zu kämpfen. Matthias Besenfelder, CEO und Head of Business Consulting erklärt im Interview, wie das Unternehmen den Kampf angeht.

Matthias Besenfelder, Brockhaus AG

Herr Besenfelder, stellen Sie Ihre Organisation bitte kurz vor.

Als unabhängiger IT-Dienstleister beraten wir unsere Kunden seit 1988 erfolgreich bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen und entwickeln individuelle und leistungsstarke Software. Besonders aktiv sind wir dabei in der Versicherungsbranche. Die aktuell 107 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Grundlage für den Erfolg der BROCKHAUS AG und bündeln langjährige Erfahrung mit Microsoft.NET und Java-Technologien.

Zu den Schwerpunkten zählt die Optimierung von Vertriebsprozessen sowie die Modernisierung von Anwendungsarchitektur, das IT-Qualitätsmanagement und die Entwicklung benutzerfreundlicher Anwendungsoberflächen. Unsere Business Analysten berücksichtigen die Anforderungen der Next Generation User Experience und unsere IT-Consultants betreuen langjährig gewachsene Anwendungen auch im Enterprise-Umfeld.

Was hat Sie motiviert, sich bei den Nationalen Kooperationen zu engagieren?

Die BROCKHAUS AG besteht seit jeher aus einem vielfältigen Team. Unser Engagement ist für uns daher nur die logische Konsequenz aus unserem bisherigen Handeln. Denn wir sind davon überzeugt, dass ein reger Austausch zwischen unterschiedlichen Identitäten und Kulturen, zu weit mehr Lösungsansätzen führt, als der Austausch in einer monotonen Belegschaft.

Vor allem in der IT-Branche haben wir jedoch mit Rollenklischees zu kämpfen. Es ist uns daher wichtig, bereits Mädchen und jungen Frauen das gesamte Spektrum der Berufsmöglichkeiten in der Branche deutlich zu machen.

Auf welche Weise setzt sich die Brockhaus AG für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

In unserer Außendarstellung kommunizieren wir offen, dass wir besonderen Wert auf ein vielschichtiges und bunt gemischtes Team legen, in dem Menschen zusammenarbeiten, die sich oft deutlich in Herkunft, Generation, Geschlecht und Ausbildung voneinander unterscheiden. Leider liegt der Frauenanteil in unseren operativen Geschäftsbereichen nur bei knapp 20 Prozent und das wollen wir unbedingt ändern.

Um in diesem Zusammenhang Frauen für einen Beruf in der IT zu begeistern, nehmen wir am kommenden Girls‘Day teil und bieten jungen Mädchen die Möglichkeit sich zu informieren und in einem Workshop die eigenen Fähigkeiten zu testen. Gleichzeitig laden wir junge Studentinnen von der technischen Universität zu uns ein, um die vielfältigen Berufsfelder bei uns kennenzulernen und stellen über unsere sozialen Medien die Mitarbeiterinnen der BROCKHAUS AG vor. So wird bei uns im April 2018 aus einem Girls‘Day eine „Girls’Week“, in der wir uns intensiv darum kümmern mit Rollenklischees aufzuräumen. Des Weiteren unterstützen wir Aktionen wie die Schnupperuni Informatik für Schülerinnen an der TU Dortmund.

Welche Erfolge haben Sie bereits mit Ihrem Engagement erreichen können?

Wir haben in erster Linie erreicht, dass wir stolz auf unseren Zusammenhalt sind, unabhängig jeglicher Ungleichheiten.

Darüber hinaus freuen wir uns aber natürlich auch über mehr Wachstum: So haben wir festgestellt, dass deutlich mehr Bewerbende auf uns zukommen, seitdem wir unsere gelebte Unternehmensvielfalt durch gezieltes Personalmarketing nach außen kommunizieren. Infolgedessen konnten wir innerhalb eines Jahres allein den Anteil an Mitarbeiterinnen um mehr als 10 Prozent steigern.

Außerdem freuten wir uns alleine im Jahr 2019 über drei Auszeichnungen als Reaktion auf unser Engagement. Am 27. Juni 2019 überreichte uns die Charta der Vielfalt den 3. Preis der Diversity Challenge in der Kategorie „mittelgroße Unternehmen“ für unseren Diversity ChatBot. Basierend auf dem „Wer-bin-ich“-Spiel bietet er den Spielenden die Möglichkeit, mit den virtuellen Ichs der Mitarbeitenden der Brockhaus AG in einen Dialog zu treten. Ziel des Spiels ist es, die Vorurteile des Nutzenden innerhalb des Ratespiels abzubauen.

Am 5. November 2019 wurden wir mit einer Urkunde sowie Plakette zum „Familienfreundlichen Unternehmen Kreis Unna 2019“ ausgezeichnet und nur eine Woche später folgte die Anerkennungsurkunde vom Multikulturellen Forum für unsere diversityorientierte Personalstrategie. Erfolge, über die wir uns sehr freuen, auf denen wir uns aber nicht ausruhen.