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Berufswahl nach Klischees – und auch wieder nicht

Ein Blick in die Schweiz: Die Berufswahl von Mädchen und Jungen entspricht häufig den bekannten Vorstellungen weiblicher und männlicher Rollen. Doch junge Frauen und junge Männer wählen durchaus auch Berufe, deren schulische Anforderungsprofile nicht gängigen Klischees entsprechen.

Landesgrenzen Schweiz, dargestellt durch aufeinanderliegende Fähnchen mit Schweizer Landesflagge

Die Berufswahl junger Menschen läuft in der Schweiz nicht viel anders als in Deutschland. Junge Schweizerinnen und Schweizer unterscheiden sich in ihren Präferenzen, genauso wie sich die schulischen Anforderungen der gewählten Berufe unterscheiden.

Das Berufswahlwahlverhalten entspricht den Vorstellungen weiblicher und männlicher Rollen. Wie eine Untersuchung des Büros für Bildungsfragen zeigt, wählen sowohl Mädchen als auch Jungen aber auch Berufe, deren schulisches Anforderungsprofil nicht dem Klischee entspricht. Das gilt allerdings nicht für andere Faktoren wie das Berufsfeld als Ganzes oder konkrete Arbeitsinhalte.

Obwohl die schulischen Anforderungen die Berufswahl nicht primär zu bestimmen scheinen, kommt den Anforderungsprofilen eine wichtige Orientierungsfunktion zu. Sie können möglicherweise dazu beitragen, sich vermehrt mit Berufen auseinanderzusetzen, deren schulische Anforderungen nicht dem Klischee entsprechen.

Hintergrund:

Das Büro für Bildungsfragen überprüft in regelmäßigen Abständen, ob schulische Anforderungen noch stimmen, nachdem sich die Bildungsverordnung eines Berufes geändert hat. Darüber hinaus wird auch geprüft, ob die Profile insgesamt realistisch sind, indem deren Verteilung betrachtet und diese mit Daten aus Schulleistungstests in Beziehung gesetzt wird.

Bei der letzten Qualitätssicherung wurde auch nach geschlechtsspezifischen Mustern gesucht. Die oben zusammengefassten Ergebnisse sind ausführlich im unten verlinkten Artikel „Anforderungsprofile – weibliche und männliche Berufswahlen“ von Walter Goetze beschrieben.