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08.08.2018

Männer sind Gewinn für die pädagogische Arbeit mit Kindern

Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ)

Mehr Männer in Kitas: In ihrem Positionspapier macht die AGJ deutlich, dass in einer vielfältigen Gesellschaft Männer als selbstverständlicher Teil in der Kindertagesbetreuung dazugehören sollten. Männliche Beschäftigte in Kitas seien ein Gewinn für die pädagogische Arbeit sowie für die qualitätsorientierte Gestaltung institutioneller Bildung, Betreuung und Erziehung.

Erzieher mit Kindern in einer Kindertageseinrichtungsstätte

Die AGJ leistet mit ihrem Positionspapier einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über das Thema "Mehr Männer in Kitas". Sie nimmt  die bisherigen Entwicklungen in den Blick und schaut auf die Bemühungen der vergangenen Jahre, männliche Fachkräfte zu gewinnen. Das Papier erläutert, welche Gründe für die Abwesenheit von Männern als pädagogische Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung bestehen können. Die AGJ thematisiert auch das Problem pauschaler Verdächtigungen gegen männliche Fachkräfte. Die AGJ sieht es als notwendig an, dass im System der Kindertagesbetreuung eine Auseinandersetzung über ein professionelles Verhältnis von Nähe und Distanz von Fachkräften zu den von ihnen betreuten Kindern stattfindet. Der fachliche Fokus solle darauf liegen, dass für alle Kitas grundsätzlich ein sexualpädagogisches Schutzkonzept sinnvoll und professionelle Praxis sei, egal welchen Geschlechts das Personal ist.

Trotz positiver Entwicklungen stellen Männer immer noch eine sehr kleine Gruppe innerhalb der Kindertagesbetreuung dar. In diesem Zusammenhang wird auch der Boys'Day – Jungen-Zukunftstag als eine Initiative erwähnt, mehr Männer für den Erzieherberuf zu gewinnen und zu einer geschlechterausgeglichenen Berufs- und Studienwahl beizutragen. Das Erleben von Männern und Frauen, mit unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten und Geschlechtsrollen, sei für Kinder wichtig, um ihre eigene Geschlechtsidentität zu entwickeln und sich für sie passende Verhaltensweisen und Rollenbilder zu entscheiden. Fehlen Männer als pädagogische Fachkräfte, so wird  Kindern der selbstverständliche Umgang mit verschiedenen Geschlechtern und das Erleben von Geschlechtergerechtigkeit erschwert.

In ihren Handlungsempfehlungen fordert die AGJ Akteurinnen und Akteure auf allen Ebenen des Systems institutioneller Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern dazu auf, geschlechtersensible pädagogische Strategien und Konzepte zu entwickeln und nachhaltig zu implementieren sowie Bedingungen zu schaffen, die der speziellen Situation männlicher Fachkräfte in dem stark weiblich konnotierten Arbeitsfeld Rechnung tragen.