BP:
 

11.02.2019

„Eine willkommene Ergänzung unserer vielfältigen Aktivitäten!“

Die Handwerkskammer zu Köln bemüht sich um die Steigerung des Anteils weiblicher Auszubildender in gewerblich-technischen Berufen. Sie sollen über eine handlungsorientierte Berufsorientierung an die Ausbildungs- und Zukunftsmöglichkeiten im Handwerk herangeführt werden.

Dr. Eickhoff von der HWK zu Köln

Herr Eickhoff, stellen Sie doch die Handwerkskammer zu Köln bitte kurz vor. 

Wir sind das Netzwerk der regionalen Handwerkswirtschaft im Großraum Köln/Bonn. Unser Zuständigkeitsbezirk umfasst die kreisfreien Städte Bonn, Köln und Leverkusen sowie die Landkreise Rhein-Erft, Rhein-Sieg, Rhein-Berg und Oberberg. In dieser Region gibt es etwa 33.500 Handwerksbetriebe. Sie beschäftigen circa 190.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter gut 12.000 Auszubildende. Insgesamt erwirtschaftet das Köln-Bonner Handwerk einen Jahresumsatz in Höhe von gut 18 Milliarden Euro.

Was hat Sie motiviert, sich in der Initiative zu engagieren?

Seit Jahren stemmt sich die Handwerkskammer zu Köln gegen den Trend eines rückläufigen Anteils weiblicher Auszubildender in gewerblich-technischen Berufen. Der Handlungsbedarf nimmt zu. Im Kammerbezirk ist der Frauenanteil in der Ausbildung unter 20 Prozent gesunken. Die Initiative Klischeefrei ist da eine willkommene Ergänzung unserer vielfältigen Aktivitäten.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Das Thema „Frauen in gewerblich-technischen Berufen“ wird unserseits von zwei Seiten betrachtet und angegangen. Junge Frauen müssen über handlungsorientierte Berufsorientierung an die Ausbildungs- und Zukunftsmöglichkeiten im Handwerk herangeführt werden. Sie benötigen konkrete Erfahrungsräume, um sich in gewerblich-technischen Berufen zu erproben.

Andererseits sind auf Betriebsseite im Zuge von Beratung die Vorteile hervorzuheben und mögliche Bedenken abzubauen. Wir haben hierzu vor einigen Jahren die Projektskizze ,,MeFriHa - Mehr Frauen ins Handwerk!“ erarbeitet, weil die Ziele im Regelbetrieb nicht zu erreichen sind. Bedauerlicherweise fand sich bisher kein Fördermittelgeber. Darüber hinaus greifen wir die klischeefreie berufliche Orientierung in unserer regionalen Gremienarbeit auf (unter anderem zu Spezialthemen wie Teilzeitberufsausbildung und MINT-Förderung).

Welche Erfolge haben Sie bereits mit Ihrem Engagement erreichen können?

In den Praxisprojekten erleben wir immer wieder, dass junge Frauen Spaß an gewerblich-technischen Berufen finden und gewisses Geschick entdecken. Jedes einzelne „Das hätte ich nicht gedacht!“ ist eine Bestätigung unseres Wirkens. Wenn es anschließend gelingt, diese jungen Frauen in ein Praktikum oder gar eine Berufsausbildung zu vermitteln, so krönt das unsere Arbeit.