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„Eine tolle Möglichkeit, sich auszuprobieren“

Interview mit Annemarie Nein

Annemarie Nein macht eine Ausbildung zur Mechatronikerin bei der Robert Bosch GmbH in Bamberg. Da ihr Vater in der Metall- und Elektroindustrie arbeitet, kam Annemarie mit technischen Berufen schon früh in Kontakt. Ihren Girls'Day 2012 hat sie ganz bewusst bei Bosch in Bamberg verbracht: Sie wollte einen tieferen Einblick in technische Berufe und das Unternehmen bekommen.

„Eine tolle Möglichkeit, sich auszuprobieren“

Girls'Day: Warum hast du dich für diesen Girls'Day-Platz entschieden?

Annemarie: Weil ich mich in Richtung eines technischen Berufes orientieren wollte und gehört habe, dass man am Girls'Day einen tieferen Einblick in die Berufswelt bekommen wird.

Wie war dein Girls'Day und was hast du konkret gemacht?

Mein Girls'Day war sehr informativ und interessant, da ich mich mit Ausbildern und Auszubildenden unterhalten konnte. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, ein kleines Werkstück selbst herzustellen: eine Uhr mit Beleuchtung. Ich konnte bohren, drehen, löten, kleben und am Ende die Uhr montieren. So habe ich einen guten ersten Einblick in die Tätigkeiten während der Ausbildung bekommen. Als Auszubildende kann ich den diesjährigen Girls'Day in Bamberg selbst planen und durchführen. Das ist für mich sehr spannend und ich kann meine eigenen Erfahrungen einfließen lassen.

Was war am interessantesten?

Am interessantesten war für mich die Montage mit dem Verlöten der einzelnen Komponenten.

Wie findest du den Girls'Day?

Ich finde den Girls'Day sehr wichtig, denn technische Berufe wie Mechatroniker/in oder Elektroniker/in machen viel Spaß und sind auch was für Mädchen, nicht nur für Jungs. Leider ist die Meinung noch sehr weit verbreitet, dass Mädchen besser im Gesundheitswesen oder Büro arbeiten sollten. Warum? Der Girls'Day ist eine tolle Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren und einen Einblick in technische Berufe zu bekommen. Ich freue mich, eine Ausbildung zur Mechatronikerin machen zu können.

Was hat dich auf die Idee gebracht, dich für die Ausbildung zu entscheiden?

Mein Vater arbeitet in der Metall- und Elektroindustrie und ich hatte die Möglichkeit, ihn an seinem Arbeitsplatz zu besuchen. Mich hat dort insbesondere der Sondermaschinenbau fasziniert, bei dem Hydraulik, Pneumatik, Elektrik, Mechanik und andere Techniken miteinander vereint werden. Ausschlaggebend für meine Entscheidung, eine Ausbildung zur Mechatronikerin zu absolvieren, waren dann der Girls'Day und ein Praktikum, das ich auch bei Bosch in Bamberg gemacht habe.

Hast du dich schon vor dem Girls'Day für diesen Bereich interessiert? Und welche Rolle spielte der Girls'Day bei deiner Berufswahl?

Durch die Arbeit meines Vaters hatte ich schon einige Einblicke in die Arbeitswelt bekommen. Ausschlaggebend waren aber meine eigenen Erfahrungen, die ich beim Girls'Day und einem Praktikum bei Bosch machen konnte.

Was findest du an deinem Beruf interessant? Was sind die Vor- und Nachteile des Berufes?

Der Beruf der Mechatronikerin ist sehr breit angelegt. Die Tätigkeiten sind abwechslungsreich und es wird niemals langweilig. Vorteile: Der Beruf der Mechatronikerin umfasst zwei verschiedene Berufsrichtungen, nämlich die der Mechanikerin und die der Elektronikerin. Wir sind also fachlich breit aufgestellt und universell einsetzbar. Einen Nachteil gibt es nicht. Aber es ist natürlich immer wieder eine Herausforderung, sich das benötigte Wissen in kurzer Zeit anzueignen.

Welche Voraussetzungen muss man nach deiner Einschätzung für den Beruf mitbringen?

Man sollte handwerkliches Geschick, Motivation und Begeisterung für Technik mitbringen.

Welche Aktionen hältst du, zum Beispiel in Schulen und Betrieben für sinnvoll, damit mehr junge Frauen einen Beruf in Technik oder Naturwissenschaften wählen?

Neben Girls'Day und Praktika würde ich es gut finden, wenn mehr reine Mädchengruppen die Betriebe besuchen würden, zum Beispiel bei Erlebnistagen, wie wir sie auch anbieten. In solchen Gruppen können Mädchen unbefangener ihre Fragen stellen und so einen besseren Einblick in die Berufe bekommen. In Schulen finde ich Bildungskooperationen, wie zum Beispiel die Wissensfabrik, sehr gut. Mädchen kommen so schon früh mit Technik in Berührung und sind später offener für diese Bereiche.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass ich meine Ausbildung erfolgreich abschließe, ich mich beruflich weiterentwickeln kann und allzeit Gesundheit. Und ich würde mir wünschen, dass noch mehr Mädchen in technischen Berufen arbeiten und wir die Vorurteile abbauen können.