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27.02.2019

„Jeder junge Mensch soll sich nach seinen Fähigkeiten und Begabungen entfalten“

Claudia Schimkowski ist Gründerin der A-HA! Agentur in Plochingen bei Stuttgart. Als ehrenamtliche Mentorin coacht sie junge Unternehmerinnen und versucht dabei geschlechtertypische Glaubenssätze und gesellschaftlich geprägte Beschränkungen abzubauen.

Claudia Schimkowski

Frau Schimkowski, könnten Sie Ihre Agentur bitte kurz vorstellen?

Wir machen das Handwerk stark – in Sachen Werbung und Marketing. Dabei schätzen unsere Kunden unsere ganzheitliche Herangehensweise und die Fähigkeit über den Tellerrand zu schauen. Denn was nützt die schönste Werbung, wenn sie dann nicht mehr bringt: mehr Anfragen, mehr Kunden, mehr oder bessere Aufträge und schließlich auch mehr unterm Strich. Bei betriebswirtschaftlichen und Managementfragen stehen wir unseren Kunden ebenso zur Seite wie beim Erfolgsfaktor Mensch als Berater und Coach. Nur was wirklich funktioniert, kommt bei uns auch in die Umsetzung.

Unsere Basis machen nach wie vor die typischen großen und kleinen Betriebe im Handwerk aus, die wir in sogenannten Jahresmarketingpaketen zum Erfolg begleiten. Aber wir werden auch von namhaften Herstellern für unsere Handwerkerkompetenz gebucht, um beim Handwerker zu landen oder deren Inhalte nachhaltig über Bande bei deren Endkunde zu platzieren. Neben dem vierteljährlich erscheinenden Magazin „der Handwerker“ unterhalten wir auch die Deutsche Handwerker Akademie. Unsere Fachreferenten und Autoren sind gern gesehene Gesprächspartner in zahlreichen Veranstaltungen oder Veröffentlichungen.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Im Tätigkeitsfeld Handwerk sind nach wie vor hauptsächlich Männer beschäftigt. Frauen tun sich da oft eher schwer. Ich selbst stamme aus einer Handwerkerfamilie und konnte in meinem Umfeld beobachten, dass viele junge Menschen in geschlechterspezifische Berufe gedrängt wurden. Leider, denn oftmals entsprach das gar nicht den eigentlichen, persönlichen Begabungen. Als Frau und Geschäftsführerin der Agentur fürs Handwerk habe ich mir Position und Standing in meinem Tätigkeitsfeld „Handwerk“ erarbeitet, erlebe jedoch manchmal noch Vorurteile.

Generell haben wir es uns in der Agentur zur Aufgabe gemacht, mit diversen Projekten den Nachwuchs im Handwerk zu unterstützen. Da ich selbst in der Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums „FRAUEN unternehmen“ engagiert bin, ist es mir ein besonderes Anliegen, die Initiative Klischeefrei zu unterstützen. Damit sich jeder junge Mensch nach seinen Fähigkeiten und Begabungen entfalten und einen Beruf wählen kann und nicht danach, ob er ein Junge oder ein Mädchen ist.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Seit vielen Jahren unterstütze ich den Girls‘Day und Boys‘Day und gewähre jungen Menschen den Einblick in die Arbeit einer Agentur und die Rolle einer Unternehmerin. Dieses Jahr wollen wir den Workshop sogar noch mehr jungen Menschen zugänglich machen.

Außerdem beteiligen wir uns immer mindestens an einem Tag am Berufswegeplanspiel der Mobilen Jugendarbeit in Weilimdorf. Weiterhin war ich aktiv auf der Gründermesse Start-up BW Summit, bei „Stadt der Frauen*“ in Esslingen und auch bei #StarkeFrauenStarkeWirtschaft, dem Hofgespräch in Berlin, beim Diner en blanc im Neuen Schloss in Stuttgart, beim Tag der Vorbild-Unternehmerin, beim Barcamp Social Media Roundtable und bei vielen weiteren Aktionen.

Außerdem bin ich seit einem Jahr ehrenamtliche Mentorin bei der Käte Ahlmann Stiftung und begleite junge Unternehmerinnen. Bei all diesen Gelegenheiten und gerade im Austausch in Coaching und Beratung begegnen mir häufig geschlechtertypische Glaubenssätze und gesellschaftlich geprägte Beschränkungen.

Bei meiner täglichen Arbeit unterstütze ich individuell die Potentiale und die Persönlichkeit meiner Coachees, um diese zu stärken und Impulse zu setzen. Damit Grenzen in den Köpfen der Menschen aufweichen und sie lernen, sich frei von Klischees zu machen – für ein glückliches und erfülltes Leben!