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Antiquierte Rollenbilder haben in der Berufsausbildung in Lippe keinen Platz

Unternehmen müssen ihr Personal- und Ausbildungsmanagement überdenken und offen für Trendwenden sein, um auch künftig noch über genügend gut ausgebildete Fachkräfte zu verfügen, findet Sebastian Prange von der IHK Lippe zu Detmold.

Sebastian Prange

Herr Prange, könnten Sie Ihre Einrichtung bitte kurz vorstellen?

Die IHK Lippe engagiert sich für rund 23.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Lippe.

Wir als IHK Lippe vertreten die Gesamtinteressen der lippischen Wirtschaft und übernehmen hoheitliche Aufgaben, die uns vom Staat übertragen worden sind. Zusätzlich begleiten wir unsere Mitgliedsunternehmen mit vielfältigen Beratungsangeboten und zahlreichen eigenen Dienstleistungen. Die IHK Lippe legt den Grundstein für den wirtschaftlichen Erfolg in der Region, indem wir uns für die berufliche Aus- und Weiterbildung engagieren und Gründerinnen und Gründer beraten. Gleichzeitig vertreten wir die Interessen der gewerblichen Wirtschaft vor Ort und sind Sprachrohr im wirtschaftspolitischen Wettbewerb mit anderen Interessensgruppen, Verwaltung und Politik. Wir stehen mit allen im Dialog.

Die IHK Lippe ist daher wie kaum eine andere Organisation regional in Lippe verankert und weiß, was die heimische Wirtschaft bewegt und antreibt. Dabei handeln wir unabhängig, selbstbestimmt, branchenübergreifend und verantwortungsvoll.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Vielfalt, Diversität und Geschlechtergerechtigkeit sind Werte, die die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold gemeinsam mit ihren Mitgliedsunternehmen immer wieder betonen und auch umsetzen.

Zu Zeiten des Fachkräftemangels sollte der Stellenwert der Beruflichen Bildung eine dominierende Rolle spielen. Unternehmen müssen ihr Personal- und Ausbildungsmanagement überdenken und offen für Trendwenden sein, um auch künftig noch über genügend gut ausgebildete Fachkräfte zu verfügen. Der lippischen Wirtschaft ist dies absolut bewusst - daher machen unsere Unternehmen keinerlei geschlechterspezifische Unterschiede bei der Rekrutierung ihrer zukünftigen Fachkräfte.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold hat zahlreiche Initiativen mit regionalen Institutionen gestartet, um dieses Ziel zu erreichen. So beteiligt sich die IHK Lippe mit verschiedenen Angeboten am „Girls´Day“ und am Boys´Day“.

In Schulen bewerben wir die duale Berufsausbildung als idealen Einstieg ins Berufsleben, möchten bei jungen Menschen Talente und Potentiale unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft und sonstiger Orientierung fördern. Wir arbeiten gemeinsam mit unseren Unternehmen daran, dass Klischeedenken und antiquierte Rollenbilder in der Berufsorientierung sowie Berufsausbildung in Lippe keinen Platz haben.