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12.08.2019

„Wir möchten die Innovationskraft des Technologiestandorts Deutschland nachhaltig stärken."

Die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e.V. (IJF) engagiert sich für die nachhaltige Förderung der MINT-Bildung von Kindern und Jugendlichen in Bayern und Baden-Württemberg. Theresia Oettle-Schnell arbeitet in dem fächerübergreifenden Team der Initiative als Referentin.

„Wir möchten die Innovationskraft des Technologiestandorts Deutschland nachhaltig stärken."

Frau Oettle-Schnell, bitte stellen Sie Ihre Organisation kurz vor?

Die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e.V. (IJF) ist eine gemeinnützige Bildungsinitiative, die 2010 mit dem Ziel gegründet wurde, MINT-Nachwuchs zu fördern und die Vernetzung von MINT-Aktivist*innen zu bündeln. Im Fokus der Arbeit stehen Projekttage für weiterführende Schulen.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Frauen sind in MINT Berufen deutlich unterrepräsentiert. Ursachen hierfür sind unter anderem auch fest verankerte Berufswahlklischees junger Frauen. Deshalb legen wir ein besonderes Augenmerk auf den Abbau genderspezifischer Berufswahlklischees von weiblichen Jugendlichen.

Die möglichst breite gesellschaftliche Verankerung einer klischeefreien Berufs- und Studienorientierung ist von großer Bedeutung. Nur wenn Jungen und Mädchen einen Beruf wählen, der ihren individuellen Stärken, Interessen und ihrer Lebensplanung entspricht, können sie in der Arbeit gut und erfolgreich sein. Wir freuen uns sehr über die bundesweite Zusammenarbeit und sind der Initiative Klischeefrei gerne beigetreten.

 Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Unser größtes Projekt mit über 10.000 Kontakten pro Jahr richtet sich an Schüler*innen ab der achten Jahrgangstufe. Es ist somit in der entscheidenden Orientierungsphase für das Berufsleben platziert und kann wichtige Entscheidungsimpulse zugunsten von MINT-Berufen setzen. Im Rahmen der Umsetzung (Projekttage) kommen innovative und gendersensitive Bildungsmethoden sowie weibliche und männliche MINT-Rollenvorbilder zum Einsatz. Außerdem fördern wir die persönliche Reflexion eigener MINT-Kompetenzen. Durch den Dialog zwischen unseren Mitarbeiter*innen und den Schüler*innen erreichen wir Veränderungen in der Selbstkonzeption: Zum Beispiel ermutigen wir kompetente - jedoch in ihrer Entscheidung unsichere - junge Frauen dazu, sich für einen MINT-Beruf zu entscheiden.

Welche Erfolge haben Sie bisher mit Ihrer Arbeit erreicht?

Mit Themen wie Informationstechnologie oder Erneuerbare Energien waren wir in vergangenen Projekten fast täglich an weiterführenden Schulen in Bayern und Baden-Württemberg zu Gast, um Kinder und Jugendliche für MINT zu begeistern. Gemeinsam mit den jungen Menschen erkunden wir die faszinierende Welt der Schlüsseltechnologien und eröffnen ihnen die darin liegenden Zukunftschancen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für eine chancengerechte Bildung und möchten so die Innovationskraft des Technologiestandorts Deutschland nachhaltig stärken.

Bei den fächerübergreifenden Projekttagen wird besonders unseren MINT-Referentinnen eine wichtige Rolle zuteil: als studierte Biologinnen, Physikerinnen oder Chemikerinnen ermutigen sie junge Mädchen, sich für MINT-Berufe zu entscheiden und sich klischeefrei auch für „männerspezifische Berufe“ zu interessieren.