Frau Femppel, können Sie das DLR bitte kurz vorstellen?

Das DLR ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr, Sicherheit und Digitalisierung sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden.

Über die eigene Forschung hinaus ist das im DLR angesiedelte Raumfahrtmanagement im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig. Zudem fungiert das DLR als Dachorganisation für zwei Projektträger zur Forschungsförderung.

Was hat Sie motiviert, der Initiative Klischeefrei beizutreten?

Die Vielfalt der Beschäftigten wird als große Chance und Potenzial für das DLR als Forschungseinrichtung gesehen. Wir sind davon überzeugt, dass gemischte Teams innovativer und kreativer sind, dies ist insbesondere für Forschungsvorhaben von immenser Bedeutung.

Daher sind Aspekte wie Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit schon seit vielen Jahren zentrale Bestandteile der DLR-Personalpolitik, fest in den DLR-Leitlinien verankert und mit vielfältigen Maßnahmen unterfüttert.

Um auch in Zukunft weiter erfolgreich forschen zu können, engagiert sich das DLR in besonderer Weise für die Nachwuchsförderung. Eine Kooperationspartnerschaft mit der Initiative Klischeefrei rundet unsere bestehenden Aktivitäten als langjähriges Mitglied im MINT-Pakt ab. Daher freuen wir uns sehr nun auch Teil dieses Netzwerkes zu sein.

Auf welche Weise setzen Sie sich für eine geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung ein?

Um die faszinierenden Forschungsprojekte und auch die interessanten Berufsbilder jungen Menschen bekannt zu machen, hält das DLR eine ganze Vielzahl von Angeboten für Schülerinnen und Schüler bereit. So können Schulklassen die Schülerlabore des DLR, die DLR_School_Labs, besuchen und hier selbst Experimente durchführen.

Außerdem führt das DLR regelmäßig Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler durch und erstellt Materialien für einen spannenden Unterricht. Unser Jugendportal DLR_next lädt Kinder und Jugendliche zum virtuellen Ausflug in die Welt der Forschung ein: mit leicht verständlichen Infos, begeisternden Bildern und Videos und jeder Menge Spaß! Das DLR beteiligt sich seit langem darüber hinaus an vielen Aktionen wie Jugend forscht oder dem Girls’Day.

Im DLR werden zahlreiche technische und kaufmännische Ausbildungsberufe angeboten. Auch für ein berufsorientierendes Schülerpraktikum kann man sich beim DLR bewerben. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Angebote für Studierende (zum Beispiel Studienpraktika oder Betreuung von Abschlussarbeiten). Unser Engagement reicht weiter bis zur Betreuung von Doktorandinnen und Doktoranden, die in der Forschung Karriere machen wollen.

Dabei achten wir insbesondere auf eine gezielte Ansprache von Mädchen bzw. eine ausgewogene Bildsprache bei der Bewerbung der einzelnen Angebote. Im DLR ist die Verwendung einer gendergerechten Sprache vorgegeben.

Welche Erfolge haben Sie bisher mit Ihrer Arbeit erreicht?

Jährlich besuchen ca. 40.000 Mädchen und Jungen die DLR-School_Labs. Das Interesse der Jugendlichen an den spannenden Aufgabenbereichen des DLR ist ungebrochen.

Erfreulicherweise steigt auch der Anteil von Wissenschaftlerinnen in allen Karriereebenen kontinuierlich an. Nicht zuletzt durch die Zielquoten, die sich das DLR im Sinne einer Selbstverpflichtung für den Frauenanteil im wissenschaftlich-technischen Bereich gesetzt hat.

Die DLR-Personalpolitik ist mehrfach ausgezeichnet: Seit 2002 erhält das DLR regelmäßig das Zertifikat zum audit berufundfamilie. Seit 2004 wird ihm für die vorbildlich an Chancengleichheit orientierte Personalpolitik durchgängig das Prädikat TOTAL E-QUALITY verliehen, seit 2016 auch für sein Diversity Management.